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Kerbschnitt
Kẹrb|schnitt 〈m. 1Holzverzierung durch eingekerbte Muster (auf Möbeln, Gebrauchsgegenständen); Sy Kerbschnitzerei (1)

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Kẹrb|schnitt, der ([Kunst]handwerk):
[Technik der] [Holz]verzierung durch eingekerbte Muster.

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Kerbschnitt,
 
Verzierung durch Einschnitte (Kerben) in die Oberfläche von Holz zur ornamentalen Musterung bei Mobiliar und Gerät; er war in der Volkskunst des europäischen Kulturraums seit dem Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert beliebt. Für eine Kerbe werden jeweils zwei aufeinander treffende Schnitte ins Holz ausgeführt. - Kerbschnittdekor kommt bereits seit der jüngeren Steinzeit auf Tongefäßen vor, wo er durch Eindrücken kantiger Modeln erzeugt wurde. Von diesem Keramikdekor lässt sich auf steinzeitliches Kerbschnittdekor in Holz rückschließen. In der europäischen Bronzezeit wurde Kerbschnitt auch zur Verzierung von Metallgegenständen angewendet. Eine neue Blütezeit des Kerbschnitts setzte in der provinzialrömischen Kunst in Frankreich und Spanien im 2. Jahrhundert n. Chr. an Steinmonumenten ein; in der Spätantike wurden metallene Gürtelschnallen mit Kerbschnitt verziert, dessen Verbreitung in der Völkerwanderungskunst von diesen ihren Ausgang nahm. Kerbschnitt lebte auch in der romanischen und gotischen Kunst weiter.

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Kẹrb|schnitt, der ([Kunst]handw.): [Technik der] [Holz]verzierung durch eingekerbte Muster.

Universal-Lexikon. 2012.