Akademik

Kontingenz
Kon|tin|gẹnz 〈f. 20; unz.〉
1. 〈Philos.〉 Zufälligkeit, Nichtnotwendigkeit, Möglichkeit, dass eine Sache anders beschaffen sein könnte, als sie es tatsächlich ist
2. 〈Statistik〉 Grad der Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Auftretens zweier Sachverhalte
3. 〈Lernpsych.〉 Bedingungen, unter denen Lernprozesse herbeigeführt werden
[zu lat. contingentia „Zufälligkeit“]

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Kon|tin|gẹnz, die; -, -en [spätlat. contingentia]:
1. <o. Pl.>
a) (Philos.) das Kontingentsein; kontingente Beschaffenheit;
b) (Logik) Möglichkeit u. gleichzeitige Nichtnotwendigkeit (einer Aussage).
2. (Statistik, Psychol.) Häufigkeit bzw. Grad der Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Auftretens zweier Sachverhalte, Merkmale usw.

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Kontingẹnz
 
[spätlateinisch »Möglichkeit«] die, -/-en,  
 1) Philosophie: allgemein das nicht Notwendige und nicht Unmögliche, das auch als das Zufällige (das eintreten kann, aber nicht muss) bezeichnet wird. Die christliche Metaphysik vertritt die These, dass das Dasein des Menschen kontingent sei, weil es nicht aus seinem Wesen folge, sondern aus dem Schöpfungsakt Gottes. Im Rahmen der Existenzphilosophie, so besonders bei J.-P. Sartre, wurde die Kontingenz der menschlichen Existenz zu einem zentralen Thema: Nach Sartre gibt es keine außerhalb der menschlichen Existenz liegende Instanz, die diese rechtfertigt, weshalb sie selbst die volle Verantwortung für sich zu übernehmen hat.
 
 2) Statistik: Zusammenhang zwischen zwei qualitativen Merkmalen X, Y einer statistischen Masse. In Kontingenztafeln (Mehrfeldertafeln) lassen sich die absoluten Häufigkeiten in einer Stichprobe der beiden Merkmale darstellen. Für r Ausprägungen des 1. und s Ausprägungen des 2. Merkmals entsteht so eine Tabelle mit r · s Feldern. Sie dient beim χ2-Unabhängigkeitstest (Chi-Quadrat-Verteilung) zur Berechnung der Prüfgröße für die Nullhypothese, dass X und Y stochastisch unabhängig sind.

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Kon|tin|gẹnz, die; -, -en [spätlat. contingentia]: 1. <o. Pl.> a) (Philos.) das Kontingentsein; kontingente Beschaffenheit; b) (Logik) Möglichkeit u. gleichzeitige Nichtnotwendigkeit (einer Aussage). 2. (Statistik, Psych.) Häufigkeit bzw. Grad der Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Auftretens zweier Sachverhalte, Merkmale usw.

Universal-Lexikon. 2012.