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Segregation
Se|gre|ga|ti|on 〈f. 20
1. Ausscheidung
2. Absonderung (bes. von andersgearteten Minderheiten)
3. 〈Biol.〉 Trennung ungleicher Allele u. ihre Verteilung auf verschiedene Zellen bei Zellteilungsvorgängen

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Se|gre|ga|ti|on , die; -, -en [spätlat. segregatio = Trennung, zu lat. segregare, segregieren]:
1. (veraltet) Ausscheidung, Trennung.
2. (Biol.) Aufspaltung der Erbfaktoren während der Reifeteilung der Geschlechtszellen.
3. [auch engl.: sɛgrɪ'geɪʃ(ə)n ] <bei engl. Ausspr.: Pl. -s> [engl. segregation] (Soziol.) Trennung von Personen[gruppen] mit gleichen sozialen (religiösen, ethnischen, schichtspezifischen u. a.) Merkmalen von Personen[gruppen] mit anderen Merkmalen, um Kontakte untereinander zu vermeiden.

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Segregation
 
[spätlateinisch segregatio »Absonderung«, »Trennung«] die, -/-en, Bezeichnung für den Prozess als auch das Ergebnis einer besonderen Form der räumlichen Mobilität, die darin zum Ausdruck kommt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen in bestimmten Stadtvierteln, Siedlungsgebieten oder Landschaften häufiger auftreten als andere. I. Allgemein bezeichnet Segregation die auf den jeweiligen Wohnsitz (residuale Segregation) bezogene räumliche Absonderung von Menschen und Bevölkerungsgruppen. Zumeist sind damit auch eine soziale Trennung und unterschiedliche wechselseitige Bewertungen der verschiedenen Gruppen verbunden. Neben freiwilliger Segregation, die z. B. darin bestehen kann, dass das Zusammenwohnen mit Menschen gesucht wird, denen von anderen gleiche soziale Merkmale (z. B. ethnischer, religiöser, schichtspezifischer Art) zugeschrieben werden, findet sich häufig die erzwungene Segregation. Diese kann einmal wie im Falle der jüdischen Gettos im Europa des Mittelalters oder unter den Bedingungen der Apartheidpolitik in der Republik Südafrika (bis 1990/91) bewusst erzwungen werden beziehungsweise als Folge von (auch nationalen) Vorurteilen, sozialer Diskriminierung und Ungleichheit in Erscheinung treten. - Der Zusammenbruch des Ostblocks 1989/91 und die damit verbundene Erosion transnationaler oder multinationaler Orientierungen führte in der vorübergehenden Desintegrationsphase auch zu vielfältigen (inter-)ethnischen Konflikten und Segregationsprozessen (u. a. Kriege zur Neuordnung ethnischer Siedlungsgebiete im zerfallenden Jugoslawien 1992-95).
 
Literatur:
 
L. A. Vaskovics: Segregierte Armut (1976);
 J. Friedrichs: Stadtanalyse (31983).

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Se|gre|ga|ti|on, die; -, -en [spätlat. segregatio = Trennung, zu lat. segregare, ↑segregieren; 3: engl. segregation]: 1. (veraltet) Ausscheidung, Trennung. 2. (Biol.) Aufspaltung der Erbfaktoren während der Reifeteilung der Geschlechtszellen. 3. [auch engl.: sɛgrɪ'geɪʃən] <bei engl. Ausspr.: Pl. -s> (Soziol.): Trennung von Personen[gruppen] mit gleichen sozialen (religiösen, ethnischen, schichtspezifischen u. a.) Merkmalen von Personen[gruppen] mit anderen Merkmalen, um Kontakte untereinander zu vermeiden: die in Deutschland besonders erfolgreiche, weil hier die faktisch schon bestehende S. der Geschlechter bloß organisierende Frauen-, Männer-, Homosexuellen- und Lesbenbewegung (Pohrt, Endstation 113).

Universal-Lexikon. 2012.