Hypothalamus.
Der Hypothalamus liegt unter dem Thalamus, beide zusammen bilden das Zwischenhirn (Diencephalon), das seinerseits zwischen dem Groß- oder Endhirn (Telencephalon) und dem Mittelhirn (Mesencephalon) liegt und in beiden Richtungen mit diesen durch Nervenbahnen eng verbunden ist. Der Thalamus kontrolliert und bewertet alle Erregungen, die von den Sinnesorganen in die Großhirnrinde gehen und fördert oder unterdrückt sie. Das wirkt sich auf die Motorik, die Sinneswahrnehmung und zusammen mit dem limbischen System auf die Empfindungen und damit auf die Gefühle und das Verhalten aus. Im Hypothalamus, der eng mit dem Thalamus und dem vegetativen Nervensystem verbunden ist, liegen die Steuerzentralen für viele Funktionen des Körpers: so z. B. für die Regelung des Schlaf-Wach-Verhaltens, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, die Harn- und Schweißabgabe, die Regelung des Körperkreislaufs und der Atmung, der Körpertemperatur, des osmotischen Drucks und im Sexualzentrum für die Regulation der Funktionen der Geschlechtsorgane einschließlich des weiblichen Monatszyklus. Dadurch erlebt oder fühlt der Mensch Müdigkeit, Hunger, Durst, Sattsein, Schwitzen, Erröten, Angst, Aggression, Erregung, Liebesbedürfnis, Gleichgültigkeit usw., was entsprechendes Verhalten auslösen kann. Das Sexualzentrum wird wahrscheinlich schon in der Embryonalzeit weiblich oder männlich geprägt, und zwar durch die Geschlechtshormone, die von den embryonalen Eierstöcken beziehungsweise Hoden gebildet werden; sie veranlassen auch die Bildung der anderen inneren sowie der äußeren Geschlechtsorgane.
Der Hypothalamus bildet für diese Regelfunktionen eine ganze Reihe von Neurohormonen (Hormone, die von Nervenzellen gebildet werden), die in die Hirnanhangsdrüse transportiert und dort in die Blutbahn ausgeschüttet werden. Er regelt damit neben den Keimdrüsen auch die Aktivität anderer Hormondrüsen und wird selbst durch Rückkopplung durch Hormone und durch die benachbarten Hirnteile beeinflusst.
Universal-Lexikon. 2012.