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Rückkopplung
Rụ̈ck|kopp|lung 〈f. 20〉 oV Rückkoppelung; Sy Feedback (1)
1. 〈El.〉 Schaltung eines Verstärkers, wobei ein Teil der Ausgangsspannung zur Verstärkung der Eingangsspannung dient
2. 〈in Steuerungssystemen〉 Rückwirkung eines Faktors in einem geschlossenen Wirkungskreis auf den ersten Faktor; Sy Rückmeldung (4)

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Rụ̈ck|kop|pe|lung, Rụ̈ck|kopp|lung, die:
1. (Kybernetik) Feedback (1).
2. (Elektrot.) Rückführung eines Teils der von einer Verstärkeranlage abgegebenen Energie auf die Anlage selbst (die in einem angeschlossenen Lautsprecher einen schrillen Ton erzeugen kann).

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I
Rückkopplung,
 
Rückführung, Feedback ['fiːdbæk ; englisch] das, -s/-s, allgemein die Beeinflussung eines Geschehens durch Rückwirkung der Folgen auf den weiteren Verlauf. Das Prinzip der Rückkopplung ist grundlegend für die Theorie der Regelvorgänge (Kybernetik, Regelungstechnik) in Technik und Wissenschaft, z. B. Biologie, Medizin, Psychologie (Biofeedback), Soziologie, Informations-, Kommunikations- und Systemtheorie.
 
In der Elektrotechnik (Elektronik, Funktechnik, Elektroakustik u. a. Teilbereichen) ist Rückkopplung die Rückführung eines Teils des Ausgangssignals eines Verstärkers oder Übertragungssystems auf seinen Eingang auf elektrischem, akustischem oder optischem Weg. Wirkt das rückgeführte Ausgangssignal gleichphasig auf das Eingangssignal, spricht man von positiver Rückkopplung (Mitkopplung), bei gegenphasiger Rückführung von negativer Rückkopplung (Gegenkopplung). Mitkopplung wirkt schwingungsanregend, d. h., die Eingangsleistung des Verstärkers wird erhöht. Diese Wirkungsweise wird besonders in Oszillatoren zur Schwingungserzeugung ausgenutzt. Eine schwache positive Rückkopplung dient z. B. in Empfängern zur Entdämpfung von Schwingkreisen, um die Trennschärfe und Verstärkung zu erhöhen. Durch unbeabsichtigte Mitkopplung kann es auch zu störender Schwingungsanregung kommen, z. B. bei mangelnder Abschirmung oder als akustische Rückkopplung (Heul- oder Pfeiftöne) in elektroakustischen Anlagen, wenn der vom Lautsprecher auf das Mikrofon zurückwirkende Schall bei einer oder mehreren Frequenzen zu stark ist. Gegenkopplung wirkt stabilisierend, d. h., sie bewirkt eine Verringerung der Eingangsleistung am Verstärker. Damit ist zwar auch eine Verringerung der wirksamen Verstärkung verbunden, doch lassen sich durch Gegenkopplung Verzerrungen vermindern, die auf Nichtlinearitäten im Verstärker beruhen, und bei Bauelementen Verschiebungen des Arbeitspunktes im Betrieb verkleinern. Je nachdem, wie das Rückkopplungssignal in einer elektronischen Schaltung gewonnen wird, unterscheidet man auch zwischen Spannungsgegenkopplung und Stromgegenkopplung.
II
Rückkopplung
 
[englisch Feedback], entsteht innerhalb einer elektroakustischen Übertragungsanlage, wenn die Mikrofone bzw. Tonabnehmer den von den Lautsprechern abgestrahlten Schall zu stark aufnehmen (akustische Rückkopplung), und ist hörbar als Dröhnen oder Pfeifton.
 
Unter Rückkopplung versteht man in der Physik die Rückführung eines Teils des Ausgangssignals auf den Eingang. Bei Phasengleichheit von zurückgekoppelter Spannung und Eingangsspannung wird die Dämpfung der Schwingung vermindert bzw. aufgehoben, wobei Selbsterregung eintreten kann. Mikrofone einer elektroakustischen Übertragungsanlage nehmen neben dem eigentlichen Signal (Sänger) auch den Schall der Lautsprecher auf und leiten ihn wieder zum Verstärker. Das nochmals verstärkte Signal gelangt über Lautsprecher und Mikrofon erneut zum Verstärker. Dieser sich ständig steigernde Kreislauf endet mit einem Pfeifton. Man versucht, diese unbeabsichtigte und störende Erscheinung bei Liveveranstaltungen weitgehend auszuschließen. Die Aufstellung der Mikrofone erfolgt neben bzw. schräg hinter den Lautsprechern der PA-Anlage. Man benutzt Mikrofone mit ausgeprägter Richtwirkung (Nieren-, Supernieren-, Keulencharakteristik).
 
Rockmusiker erzeugen Rückkopplungseffekte oft bewusst als musikalisches Gestaltungsmittel, indem sie ihr Instrument (z. B. E-Gitarre) in die Nähe des vom jeweiligen Instrumentalverstärker angesteuerten Lautsprechers bringen. Die Schwingungen verstärken sich dabei ständig über den Kreislauf Lautsprecher — E-Gitarre (Saiten, Korpus; Tonabnehmer) — Verstärker — Lautsprecher usw. Auf diese Weise entstehen Heultöne, wie sie z. B. typisch für das Gitarrenspiel von Jimi Hendrix (1942-1970) waren.
III
Rückkopplung,
 
Kybernetik.

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Rụ̈ck|kop|pe|lung, Rụ̈ck|kopp|lung, die: 1. a) (Kybernetik) Feedback (1); b) (bes. Fachspr.) Feedback (2). 2. (Elektrot.) Rückführung eines Teils der von einer Verstärkeranlage abgegebenen Energie auf die Anlage selbst (die in einem angeschlossenen Lautsprecher einen schrillen Ton erzeugen kann): die Anlage hatte einen teuflischen Piepton, wegen der unvermeidlichen Rückkopplung (Spiegel 39, 1976, 207).

Universal-Lexikon. 2012.