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Iltisse
Ịltisse,
 
Artengruppe relativ gedrungener, nachtaktiver Marder mit vier in Wäldern und offenen Landschaften lebenden Arten: 1) Waldiltis (Europäischer Iltis, Ratz, Mustela putorius), mit einer Körperlänge von bis zu 45 cm; verbreitet in Europa, Nordafrika und Asien; der fast 20 cm lange Schwanz ist buschig behaart, das Fell ober- und unterseits schwarzbraun, mit gelblichen Körperseiten und weißlicher Gesichtsmaske; sondert bei Gefahr ein übel riechendes Sekret ab (Stinkmarder). Die Bestände in Mitteleuropa gehen zurück. Aus dem Waldiltis wurde das albinotische Frettchen (Mustela putorius furo oder Mustela putorius forma domestica) gezüchtet. Es wird v. a. in Europa zur Kaninchenjagd verwendet (Frettieren), daneben auch zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen; Nachkommen aus Kreuzungen mit dem Waldiltis sind uneingeschränkt fruchtbar (Iltisfrettchen). 2) Steppeniltis (Eversmann-Iltis, Mustela eversmanni), bis 56 cm körperlang; v. a. in Steppen und Halbwüsten großer Teile Asiens, von wo er seit dem 19. Jahrhundert bis in Gebiete der heutigen Tschechischen Republik und Österreichs vorgedrungen ist; Oberseite gelblich (Sommer) oder fast rein weiß (Winter), mit schwarzbrauner Kehle und Brust sowie schwärzlichen Beinen; Gesicht weißlich, Schwanzspitze dunkel; sein Fell wird im Pelzhandel als Russischer Iltis (Weißer Iltis) bezeichnet. 3) Tigeriltis (Gefleckter Iltis, Vormela pergusna), bis 35 cm körperlang; von Südosteuropa bis zum Kaspischen Meer verbreitet; oberseits dunkelbraun mit gelblich weißer Fleckung. Das zu Pelzwaren verarbeitete Fell wird im Handel als Perwitzky bezeichnet. 4) Schwarzfußiltis (Mustela nigripes), etwa 40 cm körperlang, v. a. in den Prärien der USA; Oberseite fahl bräunlich gelb, Gesicht und Kehle weiß, mit schwarzer Gesichtsmaske, Füße und Schwanzende schwärzlich.

Universal-Lexikon. 2012.