Ingạrden,
Roman, polnischer Philosoph, * Krakau 5. 2. 1893, ✝ ebenda 14. 6. 1970; 1945-63 Professor in Krakau, 1950-56 wegen »Idealismus« suspendiert. Ingarden verwarf in seiner Phänomenologie den transzendentalen Idealismus seines Lehrers E. Husserl und entwarf mithilfe der phänomenologischen Methode eine realistische Ontologie. Seine in bedeutenden Werken zur Ästhetik entwickelte Konzeption einer Schichtenontologie der Kunst, insbesondere der Literatur, beschränkte Ingarden, von den psychologischen und sozialen Bedingungen des Kunstwerks absehend, auf die Analyse seiner Schichten und Strukturen. Ingarden hatte Einfluss auf den linguistischen Strukturalismus der Moskauer und Prager Schule.
Werke: Das literarische Kunstwerk (1931); O poznawaniu dzieła literackiego (1937; deutsch Vom Erkennen des literarischen Kunstwerks); Spór o istnienie świata, 2 Bände (1947-48; deutsch Der Streit um die Existenz der Welt).
Universal-Lexikon. 2012.