Rhyton
[griechisch] das, -s/...ta, ein Trink- und Spendegefäß des Altertums, das in der Art eines Trichters einen engen Ausguss besitzt. Rhyta waren in unterschiedlichen Formen im Alten Orient sowie in der minoischen und mykenischen Kultur verbreitet. Vermutlich über skythische Vermittlung wurde das Rhyton in der Form des Trinkhorns im 5. Jahrhundert von den Griechen übernommen. Auf Kreta gab es konische und eiförmige Rhyta oder Rhyta in Gestalt von Tieren und Tierköpfen (v. a. Stiere und Stierköpfe) aus unterschiedlichem Material (Steatit, Ton) und Materialkombinationen. Die hethitischen Tonrhyta hatten Protome von Stier-, Löwen- oder Hirschköpfen (Tokat; Kanisch). Aus der Spätzeit (7./6. Jahrhundert) sind auch syrohethitische Metallrhyta überliefert (Kahramanmaraş). In Iran wurden wohl seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. kostbare Rhyta aus Gold, Silber, Elfenbein u. a. Material unter Verwendung verschiedener Tierprotome (Hirsch, Stier, Fabelwesen wie Greif, Flügelstier, Sphinx) geschaffen, ein vermutlich zum Schatzfund von Ziwiye gehörendes Rhyton zeigt einen Widderkopf. Ein in Kuban gefundenes Metallrhyton griechischer Herkunft stellt Pegasus dar; aus Attika stammen zahlreiche Tonrhyta.
H. Hoffmann: Attic red-figured rhyta (Mainz 1962);
H. Hoffmann: Tarentine rhyta (ebd. 1966);
K. Tuchelt: Tiergefäße in Kopf- u. Protomengestalt (1962).
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Rhy|ton, das; -s, ...ta [griech. rhytón, zu: rhytós = flüssig, fließend]: Trinkgefäß des Altertums in der Form eines Menschen- od. Tierkopfes, das in der Art eines Trichters einen engen Ausguss besitzt.
Universal-Lexikon. 2012.