RIP
[Abk. für Raster Image Processor, dt. »Rasterbildprozessor«] (Rasterprozessor), Bildbearbeitung: Druck-Hardware oder -Software für eine im Prinzip systemunabhängige Druckausgabe. Praktisch alle Fotosatzbelichter, Seitendrucker und Plotter verfügen über einen RIP, der i. d. R. als Chip ausgeführt ist. Dieser Chip wirkt mit dem Arbeitsspeicher des Geräts zusammen. Der RIP erhält Druckinformationen in einer standardisierten, d. h. von Computerplattform, Betriebssystem und Anwendungs-Software unabhängigen Form, nämlich als Folge von Befehlen, Vektor- und Schriftinformationen. Das bekannteste Beispiel für systemunabhängige Druckanweisungen ist PostScript. Die Anweisungen setzt der RIP für das Ausgabegerät in ein feines Punktraster um, das sog. Image. Dieses gerasterte Image ist, wie der Name andeutet, ein komplettes Bild einer Druckseite. Es wird im Arbeitsspeicher des Druckers aufgebaut und dann ausgegeben. Dabei passt der RIP die Auflösung (Anzahl der Druckpunkte) und, wenn nötig, die Farbdarstellung an die Fähigkeiten und Eigenschaften des jeweiligen Ausgabegeräts an.
Auch sog. PostScript-Interpreter wie etwa Ghostscript werden als RIP bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Software-Lösung, die PostScript-Anweisungen in Rasterbilder umsetzt; sie funktioniert im Prinzip wie ein Hardware-RIP.
Gelegentlich gelten auch Teile des Druckertreibers als RIP, etwa bei Tintenstrahldruckern. Hier übernimmt jedoch der Computer die Aufbereitung der Daten, sodass eine wirkliche Systemunabhängigkeit nicht gegeben ist. Insofern handelt es sich um keinen echten Rasterprozessor.
II
RIP
[Abk. für Remote Imaging Protocol, dt. »Fern-Bildverarbeitungsprotokoll«], Datenübertragung: ein von der Fa. Telegrafix Corp. entwickelter Standard zur effizienten Übertragung von Grafiken über langsame Datenleitungen wie dem analogen Telefonnetz. Wird von Mailboxen zur Gestaltung grafischer, mausgesteuerter Benutzeroberflächen eingesetzt.
III
RIP,
Netzwerke: [Abk. für Routing Information Protocol, dt. »Protokoll für Wegsteuerungsinformationen«], ein Protokoll, mit dem beim Routing der kürzeste Weg für die Weiterleitung eines Datenpakets ausgewählt wird. Das verwendete Maß für die Weglänge ist die Anzahl der sog. Hops, d. h. der auf dem Weg angesprungenen Router.
Universal-Lexikon. 2012.