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Seelentiere
Seelentiere,
 
Religionsgeschichte: Tiere, in denen nach dem Glauben vieler Völker die Seele des Menschen zu Lebzeiten zeitweise eingehen oder nach dem Tod übergehen kann. Besonders fliegende (Vogel, Schmetterling, Biene), sich dem Blick des Menschen rasch entziehende (Maus, Eidechse, Schlange), aber auch sich verwandelnde (Chamäleon) Tiere werden mit der Hauch-, Schatten- oder Körperseele verbunden. Besondere Bedeutung erlangte (v. a. ikonographisch) die Vorstellung vom Seelenvogel, Beispiele sind Rabe, Taube, Uhu oder auch der Phönix; in Gestalt eines Vogels (oft mit Menschenkopf) wurde auch die altägyptische Ba-Seele (Ba) dargestellt. Verbreitet ist ebenfalls die Vorstellung der Verwandtschaft zwischen Menschen und Tieren, nach der sich der Mensch nach seinem Tode z. B. in Löwe, Leopard oder Krokodil (zurück)verwandeln kann; in ihr ist auch die Vorstellung des Werwolfes beheimatet.

Universal-Lexikon. 2012.