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Senlis
Senlis
 
[sã'lis], Stadt im Département Oise, Frankreich, an der Nonette, 14 400 Einwohner; technologisches Forschungsinstitut; Maschinenbau (u. a. Landmaschinen), Holzindustrie.
 
Stadtbild:
 
Malerisches mittelalterliches Stadtbild; die frühgotische Kathedrale Notre-Dame (1153 begonnen, 1191 geweiht) mit Doppelturmfassade (Südturm im 13. Jahrhundert erhöht) erhielt um 1240 ein Querhaus mit Vierung und wurde nach einem Brand 1504 zum Teil erneuert, Obergaden und südliche Querhausfassade im Flamboyantstil (1530-34). Am Westportal reiche Bauplastik mit Szenen aus dem Marienleben (um 1170). Weitere Bauten des Mittelalters sind Saint-Pierre (heute Kulturzentrum), königliches Schloss (heute Museum), der ehemalige Bischofspalast (13. und 16. Jahrhundert), das spätgotische Rathaus, eine Reihe von Wohnhäusern sowie, im Mittelalter am Stadtrand gelegen, das ehemalige Kloster Saint-Vincent (Konventsbauten 17. und 18. Jahrhundert, heute Schule). Musée du Haubergier mit archäologischer Sammlung und mittelalterliche Skulpturen; im ehemaligen Priorat (18. Jahrhundert) im Schlosspark Jagdmuseum.
 
Geschichte:
 
Senlis, in gallorömischer Zeit Augustomagus (Stadtmauer mit noch 16 Türmen und Reste des Amphitheaters erhalten), war im Frühmittelalter Hauptstadt einer Grafschaft; seit Hugo Capet, der 987 in Senlis zum König gewählt wurde, Teil der französischen Krondomäne.
 
Im Vertrag von Senlis (23. 5. 1493 zwischen dem späteren Kaiser Maximilian I. und Karl VIII. von Frankreich musste dieser das Erbe Herzog Karls des Kühnen von Burgund (außer der Picardie und dem Herzogtum Burgund) Maximilian überlassen.
 

Universal-Lexikon. 2012.