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Picardie
Picardie
 
die, deutsch Pikardie, Region und historische Provinz in Nordfrankreich, umfasst die Départements Aisne, Oise und Somme, 19 399 km2, 1,858 Mio. Einwohner; Hauptstadt: Amiens. Das im Osten an die Champagne, im Westen an den Kanal grenzende Gebiet liegt zwischen dem Pariser Raum und der hoch industrialisierten Region Nord—Pas-de-Calais; größte Städte sind Amiens und Saint-Quentin. Kernraum der Picardie ist ein hügeliges, verkarstetes Kreideplateau (rd. 200 m über dem Meeresspiegel) im Bereich des nördlichen Pariser Beckens, im Norden und Süden durch Artois und Pays de Bray begrenzt. Intensive Landwirtschaft (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Mais, Kartoffeln, 40 % der französischen Zuckerrübenproduktion). Weinbau im Département Aisne. In der Picardie gibt es mehrere Zuckerraffinerien. Die Küste besitzt nur einige Fischerei- und Jachthäfen. Im Bereich der unteren Somme und Authie sind Marschen verbreitet (Weidewirtschaft). Die Schwerindustrie in Creil und Tergnier arbeitet mit Kohle des nordfranzösischen Reviers. Industriebetriebe siedelten sich in zahlreichen Kleinstädten am Rand der Pariser Agglomeration und in den verkehrswichtigen Tälern von Oise und Aisne an. - Die Picardie war im Mittelalter in viele (v. a. kirchliche) Herrschaften zersplittert, wichtigste waren die Grafschaften Vermandois und Ponthien. Vom 12. bis 14. Jahrhundert fiel das Gebiet nach und nach an die französische Krondomäne. 1435 und 1465/67 kamen Teile an Burgund. Erst nach dem Tod Karls des Kühnen (1477) wurden diese 1482 von Kaiser Maximilian I. an Frankreich zurückgegeben. - Zur Mundart der Picardie Pikardisch.
 
Literatur:
 
Atlas de P. (Amiens 1976);
 
Histoire de la P., hg. v. R. Fossier (Neuausg. Toulouse 1988).
 

Universal-Lexikon. 2012.