In|di|vi|du|al|psy|cho|lo|gie 〈[-vi-] f. 19; unz.〉 psycholog. Erforschung der Menschen in ihren Besonderheiten
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In|di|vi|du|al|psy|cho|lo|gie, die:
psychologische Forschungsrichtung, die sich mit dem Einzelwesen befasst.
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Individualpsychologie,
im weiteren Sinn Bezeichnung für die Gebiete der Psychologie, die sich mit dem Menschen als Einzelwesen befassen, im Unterschied zur Sozialpsychologie; im engeren Sinn die von A. Adler im Anschluss an die Psychoanalyse entwickelte Richtung der Tiefenpsychologie und Psychotherapie, die als menschliche Grundantriebe das Streben nach sozialer Anerkennung, Macht und Überlegenheit sowie die Entfaltung des Gemeinschaftsgefühls ansieht. Die Stellung zur Umwelt beginne schon das Kleinkind durch einen »Lebensplan« festzulegen. Wo dessen Realisierung auf Schwierigkeiten stoße, entwickelten sich Minderwertigkeitsgefühle, die zu Kompensation durch besondere Leistungen, aber auch zu Überkompensation und neurotischen Charakterzügen führen könnten. Da die persönliche Entwicklung nach der Individualpsychologie durch die Umwelt bestimmt ist, wird die Bedeutung einer frustrationsarmen, Selbsttätigkeit fördernden, gemeinschaftsbezogenen Erziehung betont.
A. Brauchle: Psychoanalyse u. I. (91965, Nachdr. 1974);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Unbewusstes und Überbewusstes
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In|di|vi|du|al|psy|cho|lo|gie, die: 1. (von dem österr. Psychiater u. Psychologen A. Adler [1870-1937] entwickelte) psychologische Forschungsrichtung, die sich mit dem Einzelwesen befasst. 2. Psychologie des Unbewussten, nach der der Hauptantrieb des menschlichen Handelns in sozialen Bedürfnissen u. damit in einem gewissen Streben nach Geltung und Macht liegt.
Universal-Lexikon. 2012.