Mi|na|rẹtt 〈n. 11〉 Turm der Moschee, von dem die Gebetsstunden ausgerufen werden [arab.]
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Mi|na|rẹtt, das; -s, -e u. -s [frz. minaret, über türk. mināre(t) < arab. manārah, eigtl. = Leuchtturm]:
Turm einer Moschee.
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Minarẹtt
[französisch minaret, über türkisch minare(t) von arabisch manārah, eigentlich »Platz, wo Feuer oder Licht ist«] das, -s, -e, Minạr, Manạra, Turm an einer Moschee für den Gebetsrufer (Muezzin); seit omaijad. Zeit Bestandteil jeder Moschee. Es besitzt für den Muezzin eine begehbare Galerie (Schebeke), die oft reich verziert ist und deren Form und Anordnung für die Proportion des Minaretts wichtig ist. Der erstmals in Damaskus an der Großen Moschee (706 ff.) vorkommende viereckige Turmtyp (Übernahme der Ecktürme des an dieser Stelle gelegenen Tempelbezirks aus der römischen Kaiserzeit) wurde die verbindliche Bauform des islamischen Westens (Nordafrika, Spanien). Für den Osten wurde die runde, auch polygonale oder quadratische, meist sehr hohe Form charakteristisch. Als deren Vorläufer gilt das frei stehende, spiralförmige, von Rampen umzogene Minarett (»Malwija«) der 847-861 erbauten Großen Moschee in Samarra, dessen Aufbau vielleicht von babylonischen Stufentürmen angeregt wurde. Für die Ausbildung schlanker, hoher Formen im Osten spielten vielleicht die hohen Zeltstangen der Nomaden eine Rolle (sie verkörperten zugleich den Weltenbaum). Das oft frei stehende Minarett wurde im Laufe der Zeit stärker in die Fassade oder die Hofarchitektur integriert (z. B. als Doppeltürme den Iwan oder das Portal flankierend). Die Osmanen bildeten die Minarette zu schlanken, hohen und spitzen Türmen aus (Nadelminarett), von denen häufig vier oder mehr die Moscheen umgeben.
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Universal-Lexikon. 2012.