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Monsun
Mon|sun 〈m. 1halbjährlich wechselnder Wind in Asien, bes. Indien (Sommer\Monsun, Winter\Monsun) [<ndrl. monssoen <port. monção <arab. mawsim (für die Schifffahrt geeignete) „Jahreszeit“]

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Mon|sun, der; -s, -e [engl. monsoon < port. monção < arab. mawsim = (für die Seefahrt geeignete) Jahreszeit] (Geogr.):
beständig wehender, halbjährlich die Richtung wechselnder Wind bes. Süd- u. Ostasiens.

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Monsun
 
[englisch monsoon, über portugiesisch monção von arabisch mawsim »(für die Seefahrt) geeignete Jahreszeit«] der, -s/-e, Luftströmung großer Ausdehnung mit halbjährlichem Richtungswechsel in den Tropen. Ursache dieser beständig wehenden tropischen Winde sind die unterschiedliche Erwärmung von Meer und Landmassen und die damit zusammenhängende jahreszeitliche Verlagerung der innertropischen Konvergenzzone (ITC). Unter dem Einfluss der Coriolis-Kraft wehen die Monsunwinde im Sommer spiralförmig in die sich über dem erwärmten Land bildenden Hitzetiefs und im Winter in entgegengesetzter, antizyklonaler Richtung aus dem Kältehoch der Kontinente heraus.
 
Besonders ausgeprägt tritt der Monsun im süd- und südostasiatischen Raum sowie im ostafrikanischen Küstenbereich in Erscheinung. Im Winter der Nordhalbkugel, wenn die ITC weit im Süden liegt, wehen etwa zwischen 30º und 10º nördliche Breite die Nordostpassate als Wintermonsun aus dem kalten asiatischen Festlandshoch heraus. Von Zentralasien und aus dem Hochland von Tibet gelangt die kontinentale Kaltluft in die tiefer gelegenen Gebiete Indiens, erwärmt sich beim Absteigen adiabatisch und bewirkt ab Oktober die mehrere Monate anhaltende Trockenzeit. Im März, April und Mai können in der Küstenregion Gewitterregen niedergehen, aber im Landesinneren bleibt es trocken. Der jetzt aufkommende Sommermonsun ist an die Nordwärtsverlagerung der ITC gebunden. Die Nordostpassate werden dabei von Südwestwinden, die zur äquatorialen Westwindzone gehören, abgelöst. Da die nach Indien vordringenden Luftmassen über das warme Arabische Meer streichen, sind sie labil geschichtet und sehr feucht. Sie bringen daher von Juni bis Oktober länger anhaltende Niederschläge und schwere Gewitter mit, in Bombay im Durchschnitt 710 mm Regen, im Stau des Himalajas in Cherrapunji im Jahresdurchschnitt 10 900 mm (im Juni 2 900 mm). Von Jahr zu Jahr gibt es natürliche Schwankungen der Monsunregen, die für die Wirtschaft der betroffenen Länder von entscheidender Bedeutung sind.
 
Auf der Südhalbkugel befindet sich das ausgeprägteste Monsungebiet im Bereich von Indonesien und Nordaustralien. Hier weht im Südsommer eine West- bis Nord-, im Südwinter eine Südost- bis Ost-Strömung. Die Regenzeit dauert daher von November bis April, während von Mai bis Oktober (Südwinter) kaum Niederschläge fallen. In den übrigen Tropen ist der Monsun als halbjährlicher Richtungswechsel des Windes nicht so ausgeprägt, am schwächsten im tropischen Amerika.
 
Als europäischen Monsun bezeichnet man die von April bis Juli in Mitteleuropa vorherrschenden, aber nicht beständigen Nordwest-Winde. Sie sind an ostwärts ziehende Tiefdruckgebiete gebunden und leiten in unregelmäßiger Folge die Vorstöße kalter Meeresluft zum Festland ein. Dieser Vorgang und die Häufigkeit der Nordwest-Winde in der warmen Jahreszeit hängen mit der Erwärmung des eurasischen Kontinents zusammen. Es folgt zwar kein Richtungswechsel des Windes, wohl aber eine monsunische Drehung der sonst vorherrschenden Westwinde.
 
Literatur:
 
Monsoon dynamics, hg. v. J. Lighthill u. a. (Cambridge 1981);
 
Monsoon meteorology, hg. v. C.-P. Chang u. a. (New York 1987);
 
Monsoons, hg. v. J. S. Fein u. a. (ebd. 1987).

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Mon|sun, der; -s, -e [engl. monsoon < port. monção < arab. mawsim = (für die Seefahrt geeignete) Jahreszeit] (Geogr.): beständig wehender, halbjährlich die Richtung wechselnder Wind bes. Süd- u. Ostasiens.

Universal-Lexikon. 2012.