Akademik

herrschen
(sich) durchsetzen; weit verbreitet sein; obwalten; überwiegen; vorherrschen; prävalieren; managen; beherrschen; regeln; regieren

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herr|schen ['hɛrʃn̩] <itr.; hat:
1. Macht, Gewalt (über jmdn., etwas) ausüben, haben:
über viele Länder herrschen; ein unumschränkt herrschender Diktator; der herrschenden Partei, Klasse angehören.
Syn.: regieren.
2. <in Verbindung mit einem Abstraktum> (nachdrücklich) in bestimmter, auffallender Weise [allgemein] verbreitet, [fortdauernd] vorhanden, deutlich fühlbar sein:
überall herrschte Freude, Trauer; es herrschte völlige Stille; hier herrscht [Un]ordnung; es herrschte eine furchtbare Kälte in diesem Winter; damals herrschten furchtbare Zustände; die herrschende Meinung.
Syn.: existieren, 1sein, walten (geh.).

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hẹrr|schen 〈V. intr.; hat
1. Herr sein, gebieten, regieren
2. deutl. fühlbar sein, vorhanden sein, walten
3. vorherrschend, gegenwärtig sein
● es herrschte allgemein Jubel und Freude; hier herrscht (Zucht und) Ordnung; es herrschte tiefes Schweigen, Totenstille; es herrscht heute eine drückende Schwüle; es herrschte rege Tätigkeit; unumschränkt \herrschen; eine Seuche herrscht in der Stadt; über ein Volk \herrschen; das \herrschende Gesetz; die \herrschende Macht im Staat; nach der \herrschenden Meinung [<ahd. herison „Herr sein, (be)herrschen“, germ. *hairison „die Macht eines Herrn haben“; zu *hairiza, ahd. herro;Herr, hehr]

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hẹrr|schen <sw. V.; hat [mhd. hērschen, hē̆rsen, ahd. hērisōn = Herr sein, [be]herrschen, zu: hēr, hehr]:
1. Macht haben, Gewalt ausüben; regieren u. über Land u. Leute Befehlsgewalt haben:
allein, unumschränkt, seit Generationen h.;
ein König herrscht in diesem Land, über das Volk;
der Diktator herrscht durch Terror;
die herrschende Partei, Klasse;
das herrschende Haus;
<subst.:> die Herrschenden werden immer reicher;
Ü überall herrscht das Kapital.
2. in einer bestimmten, auffallenden Weise [allgemein] verbreitet, [fortdauernd] vorhanden, deutlich fühlbar sein:
überall herrschte Freude, Trauer, große Aufregung;
hier herrscht reges Leben;
seit Tagen herrscht in diesem Gebiet Nebel;
draußen herrschen/(ugs. auch:) herrscht 30° Wärme;
im ganzen Land herrschte eine drückende Hitze;
im Obdachlosenasyl herrscht Mangel an Decken;
es herrscht Schweigen, Einigkeit;
die herrschende Meinung.

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hẹrr|schen <sw. V.; hat [mhd. hērschen, hē̆rsen, ahd. hērisōn = Herr sein, [be]herrschen, zu: hēr, ↑hehr]: 1. Herrschaft (1) ausüben; regieren u. über Land u. Leute Befehlsgewalt haben: allein, unumschränkt, seit Generationen h.; ein König herrscht in diesem Land, über das Volk; der Diktator herrscht durch Terror; die herrschende Partei, Klasse; das herrschende Haus; <subst.:> Dagegen gibt es nach wie vor Herrschende und Beherrschte (Enzensberger, Einzelheiten I, 71); Ü Auch hierzulande herrscht das Geld (Frisch, Stiller 232). 2. in einer bestimmten, auffallenden Weise [allgemein] verbreitet, [fortdauernd] vorhanden, deutlich fühlbar sein: überall herrschte Freude, Trauer, große Aufregung; hier herrscht reges Leben; seit Tagen herrscht in diesem Gebiet Nebel; draußen herrschen/(ugs. auch:) herrscht 30º Wärme; eine drückende Hitze herrscht über dem Land; Besorgnis herrsche auch darüber, dass ... (Freie Presse 3. 1. 90, 6); Bei der Fortuna herrschte nach dem Pokaltriumph logischerweise eine tolle Stimmung (Kicker 82, 1981, 49); Unruhe herrscht derzeit in der deutschen Kältemittelbranche (CCI 9, 1997, 4); An Modellen zur Bewältigung der Krise in der Altersversicherung herrscht kein Mangel (Woche 14. 11. 97, 13); Während der Kolonialzeit herrschte (war) in den Straßen ab 21 Uhr Ausgangssperre (a & r 2, 1997, 96); es herrscht Schweigen, Einigkeit; es herrschte eine furchtbare Kälte in diesem Winter; es herrschte „Zucht und Ordnung“ (Kempowski, Immer 66); die herrschende Meinung; die herrschenden Ansichten. 3. (selten) in herrischem Ton sagen; jmdn. anherrschen: „Schert euch auseinander, dalli! In die Blocks!“, herrschten sie (= die Blockführer; Apitz, Wölfe 283).

Universal-Lexikon. 2012.