Akademik

Obelisk
Obe|lịsk 〈m. 16vierkantige, in einer Spitze endende Säule [<lat. obeliscus]

* * *

Obe|lịsk, der; -en, -en [lat. obeliscus < griech. obeli̓skos, zu: obelós = Spitzsäule; (Brat)spieß; vgl. Obolus]:
frei stehender, rechteckiger, spitz zulaufender Pfeiler.

* * *

Obelịsk
 
[lateinisch obeliscus, von griechisch obelískos, zu obelós »Spitzsäule«] der, -en/-en, hoher, schmaler, viereckiger Steinpfeiler, nach oben verjüngt und in einer pyramidenförmigen Spitze endend. Bei den Ägyptern war der Obelisk, im Alten Reich aus Mauerwerk in gedrungener Form errichtet (Sonnenheiligtümer in Abusir), das Kultsymbol des Sonnengottes Re. Der kultische Ursprung des ägyptischen Obelisken liegt wohl im Benben, einem Steinhügel in Heliopolis, der als Urhügel, der aus dem Urozean ragte, galt und bald mit dem Sonnengott in Verbindung gebracht wurde, der ihn als Phönix bewohnte (die Spitze des Obelisken hieß ebenfalls Benben). Die häufig vergoldete Spitze wurde morgens von den ersten Sonnenstrahlen getroffen. Hohe monolithische Obelisken für Amun-Re wurden während der 18. und 19. Dynastie in den Heiligtümern des Amun in Karnak und Luxor aufgestellt, nun in der Regel paarweise vor der Tempelfassade und meist reich mit Hieroglyphen bedeckt. - Alexander der Große transportierte bereits einen Obelisken nach Alexandria, die römischen Kaiser brachten Obelisken nach Rom, auch nach Konstantinopel; im 19. Jahrhundert gelangten Obelisken als Geschenke nach Paris, London und New York (Nadeln der Kleopatra). - In der Renaissancezeit wurden in Rom verschiedene Obelisken wieder aufgerichtet und die Kunstform des Obelisken aufgegriffen, v. a. als kleine Bekrönungen von Giebeln. Im 19. Jahrhundert auch für Gräber und Denkmäler verwendet.
 
Die Bezeichnung Obelisk ist auch auf nach oben verjüngte assyrische Stelen mit treppenförmiger Abstufung übertragen worden; auf den vier Seiten sind Reliefs und Inschriften angebracht. Der »Schwarze Obelisk« wurde in Kalach gefunden, neben Berichten von den Feldzügen Salmanassars III. zeigt er viele Tierdarstellungen.
 
Literatur:
 
L. Habachi: Die unsterbl. O. Ägyptens (a. d. Engl., 1982);
 G. Alföldy: Der O. auf dem Petersplatz in Rom (1990);
 
O.en, bearb. v. R. Hillinger, Ausst.-Kat. Landshuter Stadtresidenz (1992).
 

* * *

Obe|lịsk, der; -en, -en [lat. obeliscus < griech. obelískos, zu: obelós = Spitzsäule; (Brat)spieß; vgl. ↑Obolus]: frei stehende, rechteckige, spitz zulaufende Säule: bleiern ragte der einst leuchtende O. wie ein drohender, mächtiger Finger der Ewigkeit in den sich verdunkelnden Himmel (Remarque, Triomphe 439).

Universal-Lexikon. 2012.