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Ölbaum
Öl|baum 〈m. 1u; Bot.〉 Angehöriger einer Gattung der Ölbaumgewächse (Oleaceae), Bäume u. Sträucher mit fleischigen, ölhaltigen Steinfrüchten: Olea; Sy Olive (2), Olivenbaum ● echter \Ölbaum immergrüner Baum, aus dessen länglichen od. runden, grünen u. später schwarzblauen Früchten (Oliven) das Olivenöl gewonnen wird: Olea europaea

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Öl|baum, der:
Baum mit knorrigem Stamm, schmalen, länglichen, ledrigen, an der Unterseite silbergrauen Blättern u. Oliven als Früchten.

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Ölbaum,
 
Olivenbaum, Olea, Gattung der Ölbaumgewächse mit rd. 20 Arten in den tropischen und warmgemäßigten Gebieten der Alten Welt. Mehrere Arten liefern wertvolles Nutzholz (Olive). Eine Charakterpflanze des Mittelmeerraumes und wichtigste Art als Kultur- und Nutzpflanze ist der Echte Ölbaum (Olea europaea), ein gedrungener, mehr als 1 000 Jahre alt werdender, bis 20 m hoher Baum mit knorrigem, im Alter oft drehwüchsigem und durch Ausfaulen in skurrile Stelzen zerteiltem Stamm; Blätter kreuzgegenständig angeordnet, schmal elliptisch, oberseits graugrün und unterseits silbergrau; Blüten weiß, klein, in traubigen Blütenständen. Die Früchte sind pflaumenähnliche Steinfrüchte (Oliven). Ihre in reifem Zustand grüne, rötliche oder schwarze Fruchthaut (Exokarp) ist dünn, das grünliche weiße Fruchtfleisch (Mesokarp) sehr ölreich. Der harte Steinkern enthält meist nur einen ölreichen Samen. - Der Ölbaum wird heute in zahlreichen Kulturvarietäten angebaut, v. a. in Spanien, Südfrankreich, Italien, Griechenland, der Türkei und Nordafrika sowie in den USA, in Südamerika und in China. Die Ansprüche des Ölbaums sind gering; jährliche Niederschläge von 200 mm und magerer, kalkhaltiger Boden genügen ihm. Geerntet wird kurz vor der Vollreife; die größeren, fruchtfleischreicheren, aber ölarmen Oliven für Speisezwecke werden gepflückt, die kleineren Oliven mit dünnem, ölreichem Fruchtfleisch abgeschüttelt und zur Gewinnung von Olivenöl verwendet.
 
Wirtschaft:
 
1999 (Durchschnitt der Jahre 1989-91) entfielen mehr als zwei Drittel der Welternte von 12,6 (10,7) Mio. t Oliven auf Europa; die Staaten um das Mittelmeer bilden die Haupterzeugungsregion. Wichtigste Erzeuger sind Spanien mit 3,3 (3,1) Mio. t, Italien mit 3,2 (2,6) Mio. t, Griechenland mit 1,9 (1,5) Mio. t, Tunesien mit 950 000 (933 000) t, Türkei mit 600 000 (747 000) t, Syrien mit 400 570 (269 000) t und Marokko mit 386 000 (392 000) t. Der Großteil der weltweiten Olivenölerzeugung von 2,3 (2,0) Mio. t entfällt auf Spanien mit 650 000 (324 000) t, Italien mit 614 000 (545 000) t, Griechenland mit 473 000 (325 000) t, Syrien mit 80 000 (53 000) t, Marokko mit 61 000 (49 000) t und die Türkei mit 54 000 (57 000) t.
 
Kulturgeschichte:
 
Der Echte Ölbaum, eine der ältesten Kulturpflanzen, wird seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. im südlichen Vorderasien angebaut. In Griechenland war er der Göttin Athena heilig. - Ölbaumzweige waren im Allgemeinen Zeichen des Sieges, bei Juden und Christen Zeichen des Friedens. In der Antike war der Ölbaum (neben Feigenbaum und Weinstock) Sinnbild für Wohlbefinden, Fruchtbarkeit und Glück. - Das Öl der Oliven war bereits in der minoischen und mykenischen Kultur ein kostbarer Handelsartikel, ebenso bei den Phönikern, die auch den (Echten) Ölbaum nach Tunis, Spanien und möglicherweise nach Sizilien brachten. Im 1. Jahrhundert n. Chr. beherrschte italienisches Olivenöl den Handel. - In Südeuropa sollen am Palmsonntag geweihte Ölbaumzweige das Haus vor Unheil schützen.
 

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Öl|baum, der: großer, hochwachsender Baum mit knorrigem Stamm, schmalen, länglichen, ledrigen, an der Unterseite silbergrauen Blättern u. Oliven als Früchten.

Universal-Lexikon. 2012.