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Paläoklimatologie
Pa|läo|kli|ma|to|lo|gie 〈f. 19; unz.〉 Teilgebiet der Klimatologie, das sich mit der Untersuchung des Klimas früherer Erdzeitalter befasst

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Pa|läo|kli|ma|to|lo|gie, die; -:
Lehre von den Klimaten der Erdgeschichte.

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Paläoklimatologie,
 
die Lehre von den Klimazuständen und Klimavariationen der vorhistorischen Vergangenheit, wie sie sich anhand einer Vielzahl von Klimazeugen indirekt rekonstruieren lässt. Dabei wird je nach Region zwischen der terrestrischen und marinen Paläoklimatologie unterschieden. Die wichtigsten terrestrischen Klimazeugen sind zunächst Sedimentbildungen von Binnenseen und Gletscherabflüssen, aus denen sich Rückschlüsse auf Temperatur und Niederschlag der letzten Jahrtausende gewinnen lassen (Warve oder Bänderton). Dies gilt auch für den Jahreszuwachs der Bäume, die Jahresringe, bei denen jedoch nicht nur die Ringbreiten, sondern auch die Holzdichten und bestimmte Isotopengehalte analysiert werden; durch Auswertung der Bohrproben lebender Bäume und von Altholz (z. B. Fachwerk- und Pfahlbauten) haben sich solche Informationen bis zu 10 000 Jahren zurück sammeln lassen (Dendrochronologie). Von großer Wichtigkeit sind die Bohrungen im polaren Eis, dabei besonders die Bestimmung des stark temperaturabhängigen Verhältnisses der Sauerstoffisotope 16O und 18O. Aber auch Vulkanstäube und frühere atmosphärische Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan u. a. lassen sich aus Eisbohrungen gewinnen. Auch die Festlandsbohrungen zur Bestimmung von Bodentypen, den Pollenspektren früherer Vegetationsgesellschaften (Pollenanalyse) gehören zu den Rekonstruktionsmethoden der Paläoklimatologie. Frühere Küstenlinien sind ein Maß für das Volumen des Landeises und damit wiederum der Temperatur in früherer Zeit (Reichweite rd. 0,5 Mio. Jahre).
 
Schwerpunkt der marinen Klimazeugen sind Sedimente, die sich am heutigen Ozeanboden beziehungsweise im Bereich früherer Ozeane gebildet haben. So lassen sich durch Bohrungen im Meeresboden in den Kalkschalen von Meerestieren absolute Temperaturwerte errechnen (Emiliani-Kurve). Schließlich führen verschiedene geomorphologische, mineralogische u. a. Methoden der Altersbestimmung bis zur Grenze der derzeit 3,8 Mrd. Jahren, sodass fast die gesamten Klimaänderungen der Erdgeschichte überschaubar sind.
 
Literatur:
 
L. A. Frakes: Climates throughout geologic time (Amsterdam 1979);
 
Palaeoclimatic research and models, hg. v. A. Ghazi (Dordrecht 1983);
 M. Schwarzbach: Das Klima der Vorzeit. Eine Einf. in die P. (41988);
 
Klimageschichtl. Probleme der letzten 130 000 Jahre, hg. v. B. Frenzel (1991);
 
Atlas of paleoclimates and paleoenvironments of the Northern Hemisphere, hg. v. B. Frenzel (Budapest 1992).

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Pa|läo|kli|ma|to|lo|gie, die; -: Lehre von den Klimaten der Erdgeschichte.

Universal-Lexikon. 2012.