Rot|lie|gen|de(s) 〈n. 31; Geol.〉 untere Stufe des dt. Perms
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Rotliegendes,
Rotliegend, Geologie: nach den rot gefärbten Sedimenten (Sande, Tone) benannte untere Abteilung des Perm in der kontinentalen Entwicklung, besonders typisch in Mitteleuropa ausgebildet. Das hier bestehende Festland war durch mehrere Becken und Senken gegliedert, in die die Flüsse den Abtragungsschutt (vielfach Fanglomerate) der Gebirge transportierten. Das Klima, im Unterrotliegenden noch relativ feucht und sehr warm, wurde im Oberrotliegenden deutlich arid. In Verbindung mit tektonischen Bewegungen (variskische Faltungsära) stehen die vulkanischen Ergüsse von Melaphyr (Basalt) und Quarzporphyr (Rhyolith), v. a. in der Saar-Nahe-Saale-Senke, besonders an der Wende Unter-/Oberrotliegendes. Innerhalb des norddeutsch-polnischen Beckens kam es im Unterelbetrog auch zur Ausscheidung von Gips und Steinsalz. Fauna (v. a. Fische, Lurche, Insekten; Saurier) und Flora (Farne, Schachtelhalmgewächse, Nadelhölzer; Kohlenflöze aus Pecopteris, Calamitaceae, Keilblattgewächsen und einigen Samenfarnen) wurden zunehmend spärlicher.
Rotliegend. Essays on European lower Permian, hg. v. H. Falke (Leiden 1972);
H. Haubold: Die Lebewelt des R. (Wittenberg 21983).
Universal-Lexikon. 2012.