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Technologietransfer
Tech|no|lo|gie|trans|fer 〈m.; -s; unz.〉 Weitergabe technischer u. wissenschaftlicher Kenntnisse u. Verfahren an andere (z. B. an Länder der dritten Welt)

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Tech|no|lo|gie|trans|fer, der (Fachspr.):
Weitergabe von wissenschaftlichen u. technischen Kenntnissen u. Verfahren.

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Technologietransfer,
 
Weitergabe von technischem Wissen (z. B. Forschungs- und Entwicklungsergebnisse) für die Anwendung im Produktionsprozess; wird als planvoller, zeitlich begrenzter, privatwirtschaftlich oder staatlich unterstützter Prozess verstanden, dem in der Regel eine vertragliche Vereinbarung (z. B. Lizenzvertrag) zugrunde liegt. Technologietransfer findet statt zwischen Hochschulen, Erfindern, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, innerhalb multinationalen Unternehmen, zwischen verschiedenen Unternehmen, zwischen Industrieländern, zwischen Industrie- und Entwicklungsländern; dabei werden freie Technologien (z. B. Patente, Lizenzen) und gütergebundene Technologien (z. B. Spezialmaschinen, Ausrüstungen, vollständige Fabrikanlagen) unterschieden. Die Weitergabe von Anwendungs- und Ausbildungswissen zählt nicht zum Technologietransfer, ist aber für dessen Erfolg wichtig. Technologietransfer steigert den Nutzungsgrad einer Technologie und ist deshalb von großer Bedeutung für das wirtschaftliche Wachstum in Unternehmen und Volkswirtschaften.
 
In der Entwicklungspolitik stellt der Technologietransfer ein wichtiges Instrument dar; da die Entwicklungsländer bis auf wenige Schwellenländer bislang nicht in der Lage sind, die für den Industrialisierungsprozess notwendigen Technologien selbst zu entwickeln, sind sie auf den Technologietransfer aus den Industrieländern zur Beschleunigung des Wachstumsprozesses in ihren Volkswirtschaften angewiesen. Die wichtigsten Mechanismen des Technologietransfers sind dabei der internationale Handel, Direktinvestitionen, Know-how-Verträge und Produktimitation. Von staatlicher Seite wird der Technologietransfer sowohl im Rahmen der allgemeinen Entwicklungshilfe als auch mit speziellen Programmen gefördert. Probleme des Technologietransfers bestehen vielfach darin, dass die in den Industrieländern entwickelten Technologien den spezifischen Ressourcen- und Faktorausstattungen der Entwicklungsländer (hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, Kapitalmangel) nicht entsprechen; sie sind überwiegend kapitalintensiv, beschäftigen nur wenige hoch qualifizierte Arbeitskräfte und sind für größere Märkte ausgelegt, die sich in den Empfängerländern nicht realisieren lassen. Es ist daher notwendig, angepasste Technologien zu entwickeln, die sich an den speziellen Bedürfnissen der jeweiligen Länder orientieren. Bis zur Überwindung des Ost-West-Konflikts spielte die Beschränkung des Technologietransfers in die Staatshandelsländer eine wichtige politische Rolle (Coordinating Committee for East-West-Trade-Policy).
 
Literatur:
 
C. Süverkrüp: Internat. technolog. Wissenstransfer durch Unternehmensakquisition (1992);
 
Techn. Dienstleistungen, T. u. Innovation, Beitrr. v. K. Löbbe u. a. (1992);
 P.-T. Stoll: T., Internationalisierungs- u. Nationalisierungstendenzen (1994);
 J. Avgeris: T. Chance für die Entwicklungsländer (1996);
 M. Reinhard u. H. Schmalholz: T. in Dtl. Stand u. Reformbedarf (1996).

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Tech|no|lo|gie|trans|fer, der (Fachspr.): Weitergabe von wissenschaftlichen u. technischen Kenntnissen u. Verfahren, z. B. an technisch u. wirtschaftlich weniger weit entwickelte Staaten od. von staatlichen Forschungseinrichtungen an die private Wirtschaft: Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen ... der T. und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft (FAZ 5. 11. 98, 31).

Universal-Lexikon. 2012.