To|tal|re|fle|xi|on 〈f. 20〉 aus einem bestimmten Winkel auftretende vollständige Zurückwerfung des Lichtes an der Grenzfläche von einem optisch dichteren zu einem optisch dünneren Medium [<mlat. totalis „gänzlich“ + Reflexion]
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Totalreflexion,
vollständige Reflexion von Wellen (insbesondere Lichtwellen) an der Grenzfläche von einem optisch dichteren Medium (Brechzahl n1, z. B. Glas) zu einem optisch dünneren Medium (Brechzahl n2, z. B. Luft; n2 n1), wenn die einfallende Welle von der Seite des optisch dichteren Mediums auf die Grenzfläche trifft und der Einfallswinkel α1 größer als der Grenzwinkel der Totalreflexion αT ist. αT erhält man aus dem snelliusschen Brechungsgesetz (Brechung) für den zugehörigen Winkel des austretenden Strahls (Brechungswinkel α2) von 90º zu sin αT = n2 / n1.
In der Lichtoptik findet die Totalreflexion bei optischen Geräten, z. B. Reflexionsprismen, und Lichtleitern Anwendung. Sie kann jedoch auch bei Elektronen- oder Neutronenwellen oder Röntgenstrahlung (z. B. im Röntgenteleskop) ausgenutzt werden. Die exakte wellentheoretische Behandlung zeigt, dass sich bei Totalreflexion längs der Grenzfläche eine Welle ausbildet, deren Amplitude im optisch dünneren Medium (Medium mit der größeren Phasengeschwindigkeit) exponentiell mit dem Abstand von der Grenzfläche abnimmt; die Eindringtiefe beträgt dabei etwa eine Wellenlänge.
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To|tal|re|fle|xi|on, die (Physik): vollständige Reflexion von [Licht]wellen.
Universal-Lexikon. 2012.