Ver|ga|ser 〈m. 3〉 Teil eines Verbrennungsmotors, in dem flüssiger Kraftstoff in Gas umgewandelt wird
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Ver|ga|ser, der; -s, - (Kfz-Technik):
Vorrichtung an Ottomotoren, die durch Zerstäuben des Kraftstoffes das zum Betrieb notwendige Gemisch aus Luft u. Kraftstoff herstellt.
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Vergaser,
Bauteil in Ottomotoren für flüssige Kraftstoffe, in dem das Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird. Der Kraftstoff wird von einer Kraftstoffpumpe in die Schwimmerkammer des Vergasers gefördert, wo ein Schwimmer für konstantes Kraftstoffniveau sorgt. Von dort gelangt er durch die Hauptdüse zum Mischrohr, dessen Austritt sich an der engsten Stelle des Lufttrichters (Venturi-Rohr; kurz: Venturi) befindet. Der Druck der durch den Vergaser strömenden Luft sinkt im Venturi-Rohr unter den Umgebungsdruck, sodass Kraftstoff aus dem Mischrohr angesaugt und mit der Luft vermischt wird. Ein kleiner Teil verdampft, der größere Teil wird in Form kleiner Tropfen von der Luft mitgerissen und verdampft erst im Zylinder bei der Erwärmung durch die Verdichtung. Die Menge des Kraftstoff-Luft-Gemischs wird von einer Drosselklappe geregelt, die stromabwärts des Venturi-Rohrs angeordnet ist und durch das Gaspedal betätigt wird. Da der Kraftstoffdurchsatz durch die Hauptdüse mit steigendem Luftdurchsatz überproportional steigt, würde eine »Anfettung« des Gemischs eintreten; um dies zu vermeiden, ist zwischen Hauptdüse und Mischrohr eine Korrekturluftdüse angeordnet, die für ein weitgehend konstantes Luftverhältnis sorgt. Da bei Leerlaufdrehzahl des Motors der Unterdruck im Venturi-Rohr nicht ausreicht, um Kraftstoff anzusaugen, ist ein besonderes Leerlaufsystem mit Leerlaufdüse, Luftdüse und Gemischregulierschraube erforderlich.
Der Kraftstoff tritt im Spalt an der Drosselklappe aus, wo auch bei niedriger Drehzahl ausreichender Unterdruck vorhanden ist. Bei plötzlichem Öffnen der Drosselklappe folgt der Kraftstoffstrom nur verzögert der größeren Luftmenge, was zu einer »Abmagerung« des Gemischs führen würde. Darum wird von einer Beschleunigungspumpe, die nur auf schnelle Bewegungen der Drosselklappe reagiert, eine zusätzliche Kraftstoffmenge eingespritzt. Weitere Systeme können zur Anfettung des Gemischs bei Volllast dienen und als »Höhenkorrektur« den mit der Höhe abnehmenden Luftdruck berücksichtigen. Bei Kaltstart des Motors wird die vor dem Venturi im Luftzustrom liegende Starterklappe manuell (Choke) oder durch eine Startautomatik geschlossen (dadurch erhöhter Unterdruck, fetteres Gemisch). - Hinsichtlich der Richtung, in der die Luft durch den Vergaser strömt, unterscheidet man Fallstrom-, Horizontal- (Flach-) und Steigstromvergaser. Letzere werden nicht mehr verwendet. Zur Vergaservereisung Vereisung.
Sonderbauarten:
Doppelvergaser (Vierfachvergaser) sind zwei (vier) Vergaser mit einer gemeinsamen Schwimmerkammer. Sie werden an Mehrzylindermotoren zur Versorgung von zwei (vier) Zylindergruppen verwendet. Registervergaser sind zwei nacheinander zur Wirkung kommende Vergaser. Bei niedriger Last und Drehzahl arbeitet nur die erste Stufe, die einen kleinen Venturi-Durchmesser besitzt und daher gute Gemischaufbereitung gewährleistet. Bei höherer Last und Drehzahl kommt die zweite Stufe hinzu, womit mehr Querschnitt für den Luftdurchsatz zur Verfügung steht, die Drosselung geringer ist und damit die Leistung des Motors größer wird als mit einem Einfachvergaser. Schiebervergaser haben einen durch einen Schieber veränderlichen Querschnitt für den Luftdurchtritt, die Kraftstoffmenge wird durch eine Nadeldüse angepasst. Gleichdruckvergaser sind Schiebervergaser, bei denen der Schieber durch eine Membran so verstellt wird, dass unabhängig vom Luftdurchsatz im engsten Querschnitt des Vergasers immer etwa gleicher Druck herrscht. - Vergaser werden zunehmend durch Benzineinspritzung ins Ansaugrohr verdrängt.
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Ver|ga|ser, der; -s, - (Kfz-T.): Vorrichtung an Ottomotoren, die durch Zerstäuben des Kraftstoffes das zum Betrieb notwendige Gemisch aus Luft u. Kraftstoff herstellt.
Universal-Lexikon. 2012.