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Vibraphon
Vi|bra|phon 〈[ vi-] n. 11〉 = Vibrafon
Die Buchstabenfolge vi|br... kann in Fremdwörtern auch vib|r... getrennt werden.

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Vi|b|ra|phon usw.: Vibrafon usw.

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Vibraphon,
 
Abkürzung vb, vib [lateinisch, vibrare = »zittern«; englisch Kurzform Vibes], Metallstabspiel; 1915 in den USA als Steelmarimba eingeführt (noch ohne Pedaldämpfung), seit den Dreißigerjahren als Vibraphone bezeichnet (mit Pedal); abgestimmte Metallplatten (ca. 4-5 cm breit, 1,2 cm stark, Länge entsprechend der Tonhöhe) in Klaviaturform, in einem Gestellrahmen angeordnet. Unter jeder Klangplatte ist eine Metallresonanzröhre angebracht (Abmessung entsprechend der Tonhöhe), an deren oberem Ende eine durch einen Elektromotor angetriebene Metallscheibe in einstellbaren Geschwindigkeiten rotiert, d. h. die Röhre periodisch öffnet und schließt. Dadurch entsteht nach dem Anschlag ein regelbarer Vibratoeffekt. Der lange Nachhall kann durch eine mit dem Pedal zu bedienende Dämpfungsvorrichtung verkürzt werden. Anschlagmittel: spezielle Schlegel mit Gummiköpfen (auch Filz, Leder u. a.); Tonumfang: f-f3 (nichttransponierend); Melodie- und Akkordspiel.
 
Das Vibraphon eroberte sich aufgrund seiner Klangeigenschaften einen achtbaren Platz im Jazzinstrumentarium, besonders im modernen Jazz. Hauptvertreter sind Lionel Hampton (* 1909), Red Norvo (1908-1999) und Milt Jackson (* 1923). Hampton hat das Instrument in der Swing-Ära der Dreißigerjahre (vorwiegend in Benny-Goodman-Combos) populär gemacht und repräsentiert ebenso wie Norvo die vitale, expressive Spielweise. Jackson, vor allem als Vibraphonist des Modern Jazz Quartet bekannt, besticht durch seine vorwiegend in langsamen Balladen hörbare komplizierte Harmonik und die ideenreichen Improvisationen. Für viele Nachfolger (z. B. Gary Burton, geboren 1943; Tom van der Geld, geboren 1947, und Walt Dickerson, geboren 1931) gilt er als Orientierungspunkt, auch wenn sich Spieltechnik und -auffassung beträchtlich weiterentwickelt haben. Gary Burton bezog das Instrument (auch mit elektrischer Verstärkung) in den Jazzrock ein, etwa auf der LP »Good Vibes« (1970). Einsatz fand das Vibraphon weiterhin (als Zusatzinstrument) in der Tanz- und Barmusik der fünfziger/Sechzigerjahre, namentlich unter dem Einfluss des Klangbildes des George Shearing Quintet.

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Vi|bra|phon, das; -s, -e [engl. vibraphone, zu lat. vibrare (↑vibrieren) u. ↑-phon]: (bes. für Tanz- u. Unterhaltungsmusik verwendetes) dem Xylophon ähnliches Schlaginstrument, mit dem vibrierende Töne hervorgebracht werden können: Ich vertonte Walt Whitmans Whispers from Heavenly Death für Sopran, in einer Klavierfassung und ... anschließend in einer Fassung mit idiophonen Instrumenten wie Vibra- und Marimbaphon (Henze, Reiselieder 112).

Universal-Lexikon. 2012.