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Bithynien
Bi|thy|ni|en; -s:
antike Landschaft in Kleinasien.

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Bithyni|en,
 
griechisch Bithynịa, lateinisch Bithynia, antike Landschaft im Nordwesten Kleinasiens, von Marmarameer und Schwarzem Meer begrenzt, beidseits des Sangarios (heute Sakarya); entspricht etwa der heutigen türkischen Provinz Kocaeli.
 
Die Bevölkerung bestand überwiegend aus den aus Thrakien eingewanderten Thynern und den (namengebenden) Bithynern. An den Küsten gab es mehrere griechische Kolonien, so am Bosporus Chalkedon, am Schwarzen Meer Herakleia (Pontike) und am Marmarameer Myrleia (später Apameia). Nach dem Tod Alexanders des Großen gründete Fürst Zipoites (297-280 v. Chr.) in Auseinandersetzung mit dessen Nachfolgern 297 v. Chr. das bithynische Königtum, das besonders unter Nikomedes I. (280-250 v. Chr.) und Prusias I. (230-182 v. Chr.) zu bedeutender Macht gelangte (Anlage der Hauptstadt Nikomedia und von Prusa, Bursa). Nikomedes IV. Philopator vermachte das Reich den Römern (74 v. Chr.). Pompeius bildete nach dem Sieg über Mithridates VI. (64 v. Chr.) die Doppelprovinz Bithynia et Pontus, die seit Augustus meist unter senatorischer Verwaltung stand. Plinius der Jüngere war dort 111-113 n. Chr. Statthalter mit Sonderauftrag Trajans (u. a. Christenprozesse). Unter Diokletian war Nikomedia Kaiserresidenz; unter Konstantin dem Großen fand in Nikaia (Nicäa) 325 n. Chr. das 1. ökumenische Konzil statt. Seit 395 gehörte Bithynien zum Oströmischen (Byzantinischen) Reich, war 1074-97 im Besitz der Seldschuken, dann wieder byzantinisch und nach 1204 Hauptgebiet des Kaiserreiches Nikaia. 1298 kam Bithynien zum Osmanischen Reich, dessen Hauptstadt Bursa, das alte Prusa, 1326-1413 war.
 
Literatur:
 
G. Vitucci: Il regno di Bitinia (Rom 1953);
 Bithynien F. Harris: Bithynia. Roman sovereignty and the survival of hellenism, in: Aufstieg u. Niedergang der röm. Welt, hg. v. H. Temporini, Tl. 2, Bd. 7,2 (1980);
 P. N. Langer: Power and propaganda. Relations between Rome and Bithynia under the Empire, 27 BC-260 AD (Diss. Richmond, Va., 1981).
 

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Bi|thy|ni|en; -s: antike Landschaft in Kleinasien.

Universal-Lexikon. 2012.