Hip|p|ạrch, der; -en, -en [griech. hi̓pparchos, zu: hi̓ppos ↑ (hippo-, Hippo-) u. árchein = Führer sein]:
Befehlshaber der Reiterei im antiken Griechenland.
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I Hippạrch
[griechisch], in der Antike Titel für den Anführer der Reiterei (Hippeis) in griechischen Staaten, besonders in Athen. In Achaia war der Hipparch der zweithöchste Beamte des Achaiischen Bundes.
II
Hippạrch,
griechisch Hịpparchos, Tyrann von Athen (seit 528/527 v. Chr.), ✝ 514 v. Chr.; Sohn und Nachfolger des Peisistratos, teilte mit seinem Bruder Hippias die Herrschaft; von Harmodios und Aristogeiton aus persönlichen Gründen ermordet.
III
Hippạrch,
griechisch Hịpparchos, Hipparch von Nikaia, griechischer Astronom, Mathematiker und Geograph, * Nikaia (Bithynien, heute İznik, Türkei) um 194 v. Chr., ✝ um 120 v. Chr.; gilt als der größte Astronom des Altertums, Begründer der wissenschaftlichen Astronomie. Außer dem Geburtsort gibt es wenige zuverlässige Informationen zu Person und Leben Hipparchs; lies sich vermutlich auf Rhodos nieder, wo er astronomische Beobachtungen durchführte (etwa zwischen 164 und 125 v. Chr.). Hipparch lehnte das heliozentrische Planetensystem des Aristarchos von Samos ab und verbesserte das geozentrische durch die Einführung exzentrischer Kreisbahnen. Er legte den ersten Sternkatalog an, den Ptolemäus und auch N. Kopernikus im Wesentlichen übernahmen. Hipparch ist der Schöpfer der Trigonometrie (»Sehnenrechnung«), er benutzte für astronomische Berechnungen erstmals Sehnentafeln. Von seinen Schriften ist lediglich der Kommentar zu den »Phainomena« des Eudoxos von Knidos und des Arat erhalten. Hipparch galt auch als eine Autorität der Astrologie.
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Universal-Lexikon. 2012.