Nạ|xos; Naxos':
griechische Insel.
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Nạxos,
1) größte Insel der Kykladen, Griechenland, 428 km2, 14 800 Einwohner; gebirgig (bis 1 001 m über dem Meeresspiegel). Am schroffen Ostabfall seit dem Altertum Abbau von Schmirgel und Marmor; auf der fruchtbaren Westabdachung Weinbau und Zitrusfruchtkulturen. Der Hauptort Naxos (4 300 Einwohner) an der Nordwestküste ist griechisch-orthodoxer Bischofs- und katholischer Erzbischofssitz. - Die antike Stadt Naxos lag an der Stelle der heutigen. Auf einem durch eine Mole angebundenen Inselchen Reste (v. a. Marmortor) eines Apollontempels (6. Jahrhundert v. Chr.); auf der Mole steht die Antoniuskapelle (15. Jahrhundert). Im venezianischen Kastell (13. Jahrhundert) mit noch einem von einst sieben Türmen dichte mittelalterliche Bebauung mit verschiedenen Adelspalazzi, Klosterbauten und Kirchen; archäologisches Museum (Kykladenidole, -schmuck, mykenische und archaische Keramik aus Naxos). Von der archaischen Bildhauerschule von Naxos (7./6. Jahrhundert) zeugen der Kuros bei Melanes und die Figur des Dionysos bei Apollona, die in den Marmorbrüchen von Naxos unfertig liegen blieben. - Naxos, schon zur Zeit der Kykladenkultur dicht besiedelt, erlebte Blütezeiten im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. (bedeutende Machtstellung unter dem Tyrannen Lygdamis, 538-524), desgleichen im Mittelalter, als die Stadt Naxos 1207 Hauptstadt des von dem Venezianer Marco Sanudo gegründeten Herzogtums Naxos (auch Dodekanesos oder Archipelagos) wurde. 1579 ging Naxos in osmanischen Besitz über, 1829 wurde es griechisch.
2) älteste griechische Siedlung auf Sizilien, nach Thukydides 735 v. Chr. - nach neuen Funden wohl schon 757 v. Chr. - von Siedlern aus Chalkis und der Insel Naxos unterhalb des heutigen Taormina gegründet. 476 v. Chr. durch Hieron von Syrakus zerstört, 403 v. Chr. erneut durch Dionysios I. von Syrakus; freigelegt sind Teile der Stadtmauer (7./6. Jahrhundert v. Chr.) und ein Heiligtum (Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.).
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Nạ|xos; Naxos': griechische Insel.
Universal-Lexikon. 2012.