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Kykladen
Ky|k|la|den <Pl.>:
Inselgruppe im Ägäischen Meer.

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Kykladen
 
[griechisch »Kreisinseln«, d. h. im Kreis um Delos], griechisch Kyklạdes, Inselgruppe im südlichen Ägäischen Meer, bildet den griechischen Verwaltungsbezirk (Nomos) Kykladen, 2 572 km2, 94 000 Einwohner, Hauptstadt ist Hermupolis (auf Syros). Die gebirgigen (bis 1002 m über dem Meeresspiegel), aus paläozoischen Gneisen und Marmoren der Kykladenmasse sowie alt- und jungvulkanischer Bildungen aufgebauten Inseln sind die Gipfelflur eines seit dem Tertiär zerstückelten und versunkenen Landes. Sie sind überwiegend kahl und felsig; in geschützten Becken, Ebenen und auf Terrassen Anbau (zum Teil mit Bewässerung) von Wein, Oliven, Obst, Gemüse und Getreide. Die größten Inseln sind Naxos (428 km2), Andros (380 km2), Paros (195 km2), Tenos (194 km2), Melos, Kea, Amorgos, Ios, Kythnos, Mykonos, Syros, Thera (Santorin), Seriphos und Siphnos. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Tourismus; Bergbau auf Pyrit, Baryt, Bentonit, Schmirgel, Puzzolanerde und Marmor.
 
Geschichte:
 
Die Inseln, im Altertum wichtige Zwischenstation für den Schiffs- und Handelsverkehr im Ägäischen Meer, waren ursprünglich von einer vorgriechischen »karischen« Bevölkerung bewohnt, den Trägern der vorgeschichtlichen Kykladenkultur. Seit dem Ende des 2. Jahrtausend v. Chr. wurden die Kykladen von Griechen (Ioniern, Dorern) besiedelt. Mit anderen Inseln und Küstenstädten bildeten die nördlichen und mittleren Kykladen eine Amphiktyonie (Mittelpunkt Delos). Dann gehörten die Kykladen zum ersten und in der Mehrzahl auch zum zweiten Attischen Seebund. Später kamen sie, zum Teil zu einem Bund der Inselgriechen (Nesioten-Koinon) vereinigt, wechselweise unter die Oberhoheit der makedonischen Könige und der Ptolemäer. In römischer Zeit gehörten sie mehrheitlich zur Provinz Asia und kamen 395 zum Oströmischen (Byzantinischen) Reich. Nach 1204 bestanden zum Teil selbstständige venezianische Herrschaften (Archipelagos). 1579 wurden die Kykladen türkisch und kamen 1830 zu Griechenland.
 

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Ky|kla|den <Pl.>: Inselgruppe im Ägäischen Meer.

Universal-Lexikon. 2012.