Akademik

Recklinghausen,

 

1) Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, 75 m über dem Meeresspiegel, im nördlichen Ruhrgebiet zwischen Emscher und Lippe, 126 500 Einwohner; Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten/Landesamt für Agrarordnung, Landes-Justizakademie mit Archiv für Strafvollzug im Dritten Reich, Fachschulen, Fachhochschulen. Gelsenkirchen Abteilung Recklinghausen, Forschungs.-Institut für Arbeiterbildung, Ikonenmuseum, Städtisches Kunsthalle, Vestisches Museum und Archiv, Sitz der Neuen Philharmonie Westfalens, Festspielhaus und Kongresszentrum (jährlich Ruhrfestspiele), Westfälische Volkssternwarte mit Planetarium, Tiergarten, Trabrennbahn. - Seit dem Rückgang des Steinkohlenbergbaus sind Apparate-, Fahrzeug- und Maschinenbau, Chemie-, Textil- und Bauindustrie führend, aber dennoch rd. zwei Drittel aller Erwerbspersonen im Dienstleistungsbereich tätig. Hafen am Rhein-Herne-Kanal mit (1996) 41 000 t Umschlag.

 

Stadtbild:

 

Katholische Propsteikirche Sankt Petrus, ein spätromanisch-gotischer Hallenbau (nach 1247), der 1519-23 erweitert wurde; Festspielhaus (1965); Engelsburg (ehemaliger Adelssitz, 1701).

 

Geschichte:

 

Aus einem bereits zur Karolingerzeit bezeugten Königshof entwickelte sich der 1017 erstmals genannte Ort Recklinghausen, der den Mittelpunkt des »Vestes Recklinghausen«, eines kurkölnischen Landgerichtsbezirks, bildete. Um 1230 erhielt Recklinghausen zunächst eingeschränkte, 1236 volle Stadtrechte. 1378 wurde das erzbischöfliche Schöffengericht durch eine Ratsverfassung abgelöst. Mit der Abteufung des ersten Kohlenschachts setzte in der seit 1815 zu Preußen gehörenden Stadt 1869 die Entwicklung zur Industrie- und Großstadt ein.

 

Literatur:

 

750 Jahre Stadt R. (1236-1986), hg. v. W. Burghardt (1986).

 

 2) Kreis im Regierungsbezirk Münster, Nordrhein-Westfalen, 760 km², 660 500 Einwohner, Kreisstadt ist Recklinghausen. Große Teile des Kreises sind im Bereich der kreisangehörigen Ruhrgebietsstädte Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Herten und Marl von Steinkohlenbergbau, Schwer- und Petrochemie bestimmt. Nach Norden hin nehmen Acker- und Futterbau, Schweinemast und Rinderweidewirtschaft zu. Der Kreis hat Anteil an Erholungsgebieten der waldreichen Hardt und um Haltern.