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Spalte
Riss; Kluft; Schlitz; Ritze; Spalt; Inzision; Einschnitt; Kerbe; Fuge; Zapfenloch; Falz; Nut; Stemmloch; regelmäßig erscheinender Artikel eines Autors; Kolumne

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Spal|te ['ʃpaltə], die; -, -n:
1. längerer Riss in einem festen Material:
in den Mauern waren tiefe Spalten zu erkennen.
Syn.: Ritze, Schlitz, Spalt.
Zus.: Felsspalte, Gletscherspalte.
2. blockartiger Teil gleich langer, untereinandergesetzter Textzeilen:
die Seiten des Lexikons haben drei Spalten; der Artikel in der Zeitung war eine Spalte lang.
Syn.: Kolumne, Rubrik.

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Spạl|te 〈f. 19
1. = Spalt (Erd\Spalte, Fels\Spalte, Gletscher\Spalte)
2. 〈Abk.: Sp.〉 Schriftsatz in Form eines senkrechten Streifens (in der Zeitung od. in einem meist wissenschaftlichen Buch)
● der Artikel nahm zwei \Spalten ein; die \Spalten (der Zeitung) füllen; Seite 2, \Spalte 4 (der Zeitung); das Wörterbuch, Lexikon ist in drei \Spalten gesetzt

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Spạl|te , die; -, -n [spätmhd. spalte, mhd. (md.) spalde, Nebenf. von Spalt]:
1. längerer Riss in einem festen Material:
-n im Fels;
im Mauerwerk zeigten sich tiefe, breite -n.
2. (Druckw.) blockartiger Teil [gleich langer] untereinandergesetzter Zeilen, der mit einem od. mehreren anderen beim Umbruch (2 a) zu einer Seite zusammengestellt wird (Abk.: Sp.):
die Buchseite hat zwei -n;
der Artikel war eine S. lang, ging über drei -n;
der Skandal füllte die -n der Weltpresse (stand in allen Zeitungen);
das Zitat steht in der linken S. oben.
3. einzelnes halbmondförmiges Stück einer [Zitrus]frucht:
gibst du mir mal eine S. von deiner Orange?;
einen Apfel in -n schneiden.
4. (vulg.) Scham.
5. (ugs.) Gesäßspalte.

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I
Spalte,
 
1) Geowissenschaften: klaffende Fuge im Gestein. Spalten entstehen durch tektonische Vorgänge (infolge Zerrung oder Pressung und an Verwerfungen), bei der Abkühlung und Erstarrung von Laven und Plutonen, durch Vulkanausbrüche, Erdbeben und Erweiterung von Klüften infolge Verwitterung und Lösungsvorgängen (z. B. im Karst), durch Austrocknung oberflächennaher Sedimente. Oft sind Spalten durch Bruchstücke des Nebengesteins, durch Verwitterungsschutt oder mit chemischen Ausscheidungen (Gang) gefüllt.
 
 2) grafische Technik: Bezeichnung für einen Block untereinander gesetzter Zeilen, der mit einem oder mehreren gleich großen Zeilenblöcken beim Umbruch zu einer Seite zusammengestellt wird. Bücher sind meist einspaltig, Lexika und Wörterbücher sind meist zwei- oder dreispaltig, Zeitungen vier- bis siebenspaltig gesetzt. Die Spalten werden durch eine unbedruckte Fläche (Zwischenschlag), Zeitungsspalten zum Teil durch die Spaltenlinie getrennt.
II
Spalte
 
(Textspalte, Kolumne), Layout: Textblock aus mehreren Zeilen bzw. der leere Rahmen in einem Text- oder Layoutprogramm, der mehrere Textzeilen oder auch Grafiken aufnehmen kann. Meist spricht man nur von Spalte, wenn diese einen wesentlichen Teil auf der Seite beansprucht (sonst ist eher von Kasten die Rede) In Nachschlagewerken sowie in Zeitungen und Zeitschriften wird üblicherweise mit mehreren Spalten auf einer Seite gearbeitet (Zeitungslayout). Die Anzahl der Spalten, die Spaltenbreite etc. können in Text- und Layoutprogrammen bei der Seitenformatierung festgelegt werden.
III
Spalte
 
(Tabellenspalte), Tabellen: die Gesamtheit der an einer Tabellenstelle senkrecht untereinander stehenden Zellen.
 
Bei Tabellenkalkulationsprogrammen sind die Zellen einer Spalte durch eine feste Spaltenbezeichnung und variierende Zeilennummern gekennzeichnet, beispielsweise enthält die Spalte B die Zellen B1, B2, B3 usw. Werden die Spalten nicht mit Buchstaben, sondern ebenfalls mit Nummern versehen, kommt der matrixartige Charakter (Matrix) der betroffenen Tabelle mehr zum Ausdruck. Da die Spalte B dann die Nummer 2 hätte, hießen die Zellen im vorgenannten Beispiel 21, 22, 23 usw.
 
Bei Datenbankprogrammen entspricht jede Spalte einem bestimmten Datenfeld; daher enthält eine Spalte nur Daten einer vorgegebenen Art (Datumsinformation, Textinformation usw.).

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Spạl|te, die; -, -n [spätmhd. spalte, mhd. (md.) spalde, Nebenf. von ↑Spalt]: 1. längerer Riss in einem festen Material: -n im Fels; im Mauerwerk zeigten sich tiefe, breite -n; Man sehe, formuliert er, auf dem Bild ein »grellweißes Sahneeis, das in die S. eines üppigen, in einen winzigen Büstenhalter eingezwängten Busens gekippt war ...« (Zeit 28. 11. 97, 82); Ü Der Geist ... des Kleinmuts weiß sich wie Ungeziefer in den geheimsten -n der Seele zu verstecken (Thieß, Reich 227). 2. (Druckw.) blockartiger Teil [gleich langer] untereinander gesetzter Zeilen, der mit einem od. mehreren anderen beim ↑Umbruch (2 a) zu einer Seite zusammengestellt wird: Seine eigentliche ... Liebe aber gilt England ..., wo sich die -n der „Times“ ihm stets geöffnet hatten (wo er in der „Times“ stets schreiben konnte; Ceram, Götter 70); die Buchseite hat zwei -n; Er gab mir eine S. Vokabeln auf (Kempowski, Tadellöser 204); der Artikel war eine S. lang, ging über drei -n; der Skandal füllte die -n der Weltpresse (stand in allen Zeitungen); das Zitat steht in der linken S. oben. 3. (bes. österr.) halbmondförmige 1Scheibe (2) einer Frucht: einen Apfel in -n schneiden; gibst du mir mal eine S. von deiner Orange? 4. (vulg.) Schamspalte: unter dem ... Stoff zeichnet sich ein wohlgeformter Venushügel ab, darunter die S. (Eppendorfer, Monster 202). 5. (ugs.) Gesäßspalte.

Universal-Lexikon. 2012.