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Spalt
Schlitz; Ritze; Spalte; Knacks (umgangssprachlich); Riss; Sprung; Fuge; Zapfenloch; Falz; Nut; Stemmloch

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Spalt [ʃpalt], der; -[e]s, -e:
schmale, längliche Öffnung; schmaler Zwischenraum.
Syn.: Riss, Ritze, Schlitz, Spalte.
Zus.: Felsspalt, Türspalt.

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Spạlt 〈m. 1sehr schmale Öffnung, Ritze (Tür\Spalt); oV Spalte (1)Spalt breit = Spaltbreit; durch einen (schmalen) \Spalt drang ein Lichtschein heraus; ein großer \Spalt in der Wand [<mhd. spalt;spalten]

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Spạlt , der; -[e]s, -e [mhd., ahd. spalt, zu spalten]:
a) einen Zwischenraum bildende schmale, längliche Öffnung:
ein schmaler, tiefer S.;
ein S. im Fels, im Gletschereis;
das Fenster einen S. offen lassen, öffnen;
die Augen einen S. weit öffnen;
b) (vulg.) Spalte (4).

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I
Spalt,
 
bei Spektralapparaten eine schmale, im Allgemeinen rechtwinklige Blende zur Begrenzung des Strahlenbündels für die optimale Ausnutzung von Auflösungsvermögen und Lichtstärke. Der immer vorhandene Eintrittsspalt befindet sich in der Brennebene des Kollimatorobjektivs oder des Kollimatorhohlspiegels oder auf dem Rowland-Kreis. Er besteht in der Regel aus zwei keilförmig zugeschliffenen Metallbacken, deren Abstand verändert werden kann. Die Breite eines Spalts ist dann optimal, wenn eine Verkleinerung nicht zu einem wesentlichen Gewinn an Auflösung und eine Vergrößerung nicht zu einem wesentlichen Gewinn an Intensität führt. Verschiedene Spektralapparate (z. B. Monochromatoren) besitzen außerdem auch einen Austrittsspalt. - Das Phänomen der Beugung am Spalt ist umso markanter, je schmaler dieser ist.
 
II
Spạlt,
 
Stadt im Landkreis Roth, Bayern, 371 m über dem Meeresspiegel, an der Fränkischen Rezat, 5 100 Einwohner; Feuerwehr-, Heimatmuseum; Mittelpunkt eines wichtigen deutschen Hopfenanbaugebietes; Brauerei, Elektronik-, Spielwarenindustrie; für den Fremdenverkehr ist die künstliche Seenlandschaft südlich von Spalt (Brombach-, Igelsbachsee) ein Anziehungspunkt.
 
Stadtbild:
 
Rathaus im Rokokostil (um 1730/40, wohl von G. de Gabrieli). Spalt besitzt zwei ehemalige Stiftskirchen: Sankt Emmeram (Kern 12. Jahrhundert, barocker Umbau 1698/99), Sankt Nikolaus (Anfang 14. Jahrhundert, 1767 aufwendig barockisiert), beide mit eindrucksvollen Doppelturmfassaden. Zahlreiche Fachwerkhäuser (Hopfenbauernhaus Mühlreisig, 1746); Reste der Stadtbefestigung mit Oberem Torturm (14. Jahrhundert) und fünf Mauertürmen.
 
Geschichte:
 
Spalt, 810 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt im 14. Jahrhundert Stadtrecht.
 
Literatur:
 
R. Schlaug: S. - Hopfenstadt an der Rezat (21985).
 

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Spạlt, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. spalt, zu ↑spalten]: 1. a) einen Zwischenraum bildende schmale, längliche Öffnung: ein schmaler, tiefer S.; ein S. im Fels, im Gletschereis; die Tür einen S. offen lassen, öffnen; die Augen einen S. weit öffnen; Sie angelte ein Glas aus dem S. zwischen Bett und Wand (Böll, Haus 80); Er öffnete die Tür und streckte seinen Kopf durch den S. (Kirst, 08/15, 334); ... um durch den S. cremefarbener Vorhänge in das Innere ... zu blicken (Th. Mann, Krull 99); Sie ... zog die Augen zu einem S. zusammen (Baum, Paris 118); Ü Zwischen Arbeit und Kapital klaffte ein nicht mehr zu überbrückender S. (FAZ 6. 7. 99, B10); b) (vulg.) Spalte (4): Ihr winziges Höschen deckt kaum den S. (Sobota, Minus-Mann 324). 2. (Ringen schweiz.) Spaltgriff.

Universal-Lexikon. 2012.