Wẹlt|re|vo|lu|ti|on, die <o. Pl.> (kommunist.):
revolutionäre Umgestaltung der Welt, die zur Verwirklichung des Sozialismus führt.
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Weltrevolution,
im Marxismus, v. a. aber im Marxismus-Leninismus, das Fernziel der proletarischen Revolution. Nach K. Marx und F. Engels muss eine Revolution in mehreren Industrieländern gleichzeitig erfolgen, um die Entwicklung einer sozialistischen zur klassenlosen Gesellschaft sicherzustellen. Lenin knüpfte an diesen Gedanken an. In der historischen Perspektive ist für ihn die Weltrevolution das Zusammenfließen der revolutionären Strömungen Europas mit den nationalen und sozialrevolutionären Zielen der Befreiungsbewegungen der kolonial abhängigen Welt. In der von L. D. Trotzkij aufgestellten Theorie von der »permanenten Revolution« ist die russische Revolution der Ausgangspunkt der Weltrevolution (Trotzkismus); Stalin und seine Nachfolger machten den Gedanken der Weltrevolution zum Instrument der sowjetischen Außenpolitik. Seit N. S. Chruschtschow war dabei das Ziel der Weltrevolution methodisch mit dem Prinzip der friedlichen Koexistenz verbunden. Gemäß den Vorstellungen Mao Zedongs geht die Weltrevolution von den unterentwickelten Agrarländern der Dritten Welt aus.
D. Armstrong: Revolution and world order. Revolutionary state in international society (Oxford 1993).
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Universal-Lexikon. 2012.