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Agrippa von Nettesheim
Agrịppa von Nẹttesheim,
 
eigentlich Heinrich Cornelius, Philosoph, Theologe, Arzt, * Köln 14. 9. 1486, ✝ Grenoble oder Lyon 18. 2. 1535; führte in Deutschland, Frankreich und England ein unstetes Wanderleben; vertrat, trotz einer Vorliebe für die magischen Wissenschaften, eine neuplatonisch-christliche Theosophie; er lehnte die scholastische Philosophie im Rahmen einer universalen Wissenschaftsskepsis ab und betonte die absolute Vorrangstellung der Offenbarung. Agrippa von Nettesheim war sowohl Kirchenkritiker als auch Gegner der Hexenprozesse, vollzog aber nicht den Anschluss an die Reformation.
 
Werke: De occulta philosophia (1510, 1533; Auswahl 1967), De incertitudine et vanitate omnium scientiarum (1526; deutsch Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften, 2 Bände, herausgegeben von F. Mauthner, 1913, Nachdruck 1970).
 
Gesamtausgabe: Agrippae Opera, 2 Bände (1600, Nachdruck 1970).
 
Literatur:
 
W.-D. Mueller-Jahncke: Magie als Wiss. im frühen 16. Jh. (Diss. Marburg, 1973);
 W.-E. Peuckert: Pansophie, Bd. 1 (31976).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Pico della Mirandola und Agrippa von Nettesheim: Von der Magie zur Wissenschaft
 

Universal-Lexikon. 2012.