Akademik

Amun
Ạmun
 
[»der Verborgene«], griechisch Ạmon oder Ạmmon, ägyptischer Gott, ursprünglich wohl der unsichtbare Wind, seit der 11. Dynastie v. a. im Tempel von Karnak verehrt. Durch die Verbindung mit dem Sonnengott als Amun-Re wird er zum Götterkönig und Weltschöpfer, als Min und Kamutef (»Stier seiner Mutter«) zu einer Verkörperung der Fruchtbarkeit. Dargestellt wird Amun als Mensch mit hoher Federkrone, seltener als Widder; seine heilige Stadt war Theben. Seine entschiedene Ablehnung durch Echnaton (Amenophis IV.) hatte keine bleibende Wirkung; so begründeten die Priester des Amun um 1100 v. Chr. in Theben eine Theokratie. Noch den Griechen und Römern war Amun als Orakelgott der Oase Siwa vertraut; er wurde mit Zeus/Jupiter gleichgesetzt.
 
Literatur:
 
E. Otto: Osiris u. A. (1966);
 J. Assmann: Re u. A. (1983).

Universal-Lexikon. 2012.