Akademik

Artmann
Ạrtmann,
 
H. (Hans) C. (Carl), österreichischer Schriftsteller, * Wien 12. 6. 1921, ✝ ebenda 4. 12. 2000; studierte vergleichende Sprachwissenschaften in Wien, zentrale Gestalt der Wiener Gruppe, von der er sich aber früh löste. Artmann setzte als Lyriker (zum Teil im Dialekt), Erzähler und Dramatiker die österreichische Tradition barocker Sprachartistik fort in einer Mischung von Melancholie und schwarzem Humor, Realismus und Surrealismus. Dabei nutzte er alle literarischen Muster, um sie entgegen den Lesererwartungen zu verfremden. In seinen frühen Stücken verwendete er besonders die Form des Kasperlspiels. Er übersetzte u. a. religiöse Dichtungen der Kelten, aus dem Spanischen, Englischen, Werke von F. Villon (in Wiener Dialekt). 1997 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
 
Werke: Gedichte: med ana schwoazzn dintn (1958); Allerleirausch (1967); ein lilienweißer brief aus lincolnshire (Sammlung, 1969); Aus meiner Botanisiertrommel (Sammlung, 1975); Wiener Vorstadtballade. Ein Spaziergang rund um den Galizienberg (1991).
 
Prosa: Von denen Husaren und anderen Seil-Tänzern. .. (1959); Das suchen nach dem gestrigen tag. .. (1964); Dracula Dracula (1966); Grünverschlossene Botschaft (1967); Fleiss und Industrie (1967); How much, schatzi? (1971); Die Sonne war ein grünes Ei (1982); Im Schatten der Burenwurst. Skizzen aus Wien (1984).
 
Dramen: Die Fahrt zur Insel Nantucket (Sammlung, 1969); Der zerbrochene Krug. Nach Heinrich von Kleist (1992).
 
Ausgaben: Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa, herausgegeben von K. Reichert, 3 Bände (1979); The best of H. C. Artmann, herausgegeben von demselben (71992).
 
Literatur:
 
Über H. C. A., hg. v. G. Bisinger (1972);
 
Pose, Possen u. Poesie. Zum Werk H. C. A.s, hg. v. J. Donnenberg (1981);
 
H. C. A., hg. v. G. Fuchs (Graz 1992).

Universal-Lexikon. 2012.