Auden
[ɔːdn], Wystan Hugh, englischer Dichter, * York 21. 2. 1907, ✝ Wien 28. 9. 1973; studierte in Oxford, war 1928-29 in Berlin, heiratete 1935 Erika Mann, lebte ab 1939 in den USA (1946 amerikanischer Staatsbürger), war 1956-61 Professor für Dichtung an der Universität Oxford, lebte danach zeitweilig in Österreich. Audens Frühwerk, das Lyrik und die mit C. Isherwood geschriebenen politischen Lehrstücke (u. a. »The dog beneath the skin«, 1935; »The ascent of F 6«, 1936) umfasst, fußt auf einer Mischung aus marxistischem und freudianischem Ideengut und ist sozialkritisch ausgerichtet. Religiöse und religionsgeschichtliche Studien brachten eine christlich inspirierte Wende seines Schaffens (»The age of anxiety. A baroque eclogue«, 1947; deutsch »Das Zeitalter der Angst. Ein barockes Hirtengedicht«). Seine spätere Dichtung verarbeitet in spielerischer Beherrschung verschiedener Stile Anregungen aus Religion, Geschichte, Mythos zu sehr persönlich gefärbten Ausschnitten des abendländischen Bewusstseins. Auden wirkte außerdem als Herausgeber und Kritiker. Er schrieb (zusammen mit C. Kallman) die Opernlibretti für I. Strawinskys »The rake's progress« (1951; deutsch »Der Wüstling«) und H. W. Henzes »Elegy for young lovers« (1961; deutsch »Elegie für junge Liebende«).
Weitere Werke: Dichtung: The orators (1932); Another time (1940); New Year letter (auch unter dem Titel The double man; beide 1941); For the time being. A Christmas oratorio (1944; deutsch Hier und Jetzt. Ein Weihnachtsoratorium); The shield of Achilles (1955); Homage to Clio (1960); About the house (1965); Collected shorter poems, 1927-1957 (1966); City without walls (1969); Collected longer poems (1969); Gedichte - Poems (1973; deutsch und englisch); Thank you, fog. Last poems (herausgegeben 1974).
Ausgaben: The complete works of W. H. Auden, herausgegeben von E. Mendelson, auf 8 Bände berechnet (1988 ff.); Collected poems, herausgegeben von E. Mendelson (Neuausgabe 1991).
J. Fuller: A reader's guide to W. H. A. (London 1970);
B. C. Bloomfield u. E. Mendelson: W. H. A. A bibliography, 1924-1969 (Charlottesville, Va., 1972, Nachdr. 1973);
H. Carpenter: W. H. A. A biography (London 1981);
G. Jarfe: Der junge A. (1985);
Stan Smith: W. H. A. (Oxford 1985);
H. Clinker: W. H. A., a biography (Neuausg. ebd. 1992).
Universal-Lexikon. 2012.