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Baikal-Amur-Magistrale
Baikal-Amur-Magistrale,
 
Abkürzung BAM, 3 145 km lange Eisenbahnlinie in Sibirien, Russland. Die Gleisverlegung erfolgte 1974-84, die endgültige Fertigstellung stand 1996 aber noch aus. Neben 126 großen und 1 960 kleinen Brücken wurden neun Tunnel gebaut, darunter ein 6,7 km langer durch das Baikalgebirge. Der 15,7 km lange Nordmuja-Tunnel durch das Nördliche Mujagebirge war 1996 noch im Bau. Eine die BAM in Tynda kreuzende Eisenbahnstrecke von der Station Bam an der Transsibirischen Eisenbahn nach Norden bis Berkatit im Südjakutischen Kohlenbecken wurde 1978 fertig gestellt (auch »Kleine BAM« genannt), ihre Weiterführung bis Jakutsk ist seit 1985 im Bau.
 
Gegenüber der Transsibirischen Eisenbahn verkürzt sich die Verbindung zwischen dem europäischen Russland und der Pazifikküste mit der BAM um mehrere hundert Kilometer. Die BAM beginnt in Ust-Kut an der oberen Lena, wohin seit 1938 eine Zweigstrecke (Lenabahn) der Transsibirischen Eisenbahn führt, und verläuft über Nischneangarsk am Nordufer des Baikalsees nach Komsomolsk am Amur. Von hier bestehen zwei Verbindungen zum Pazifischen Ozean: 1) zu den Häfen Wanino (Eisenbahnfähre nach Sachalin) und Sowjetskaja Gawan am Tatarensund und 2) zur Transsibirischen Eisenbahn mit dem Endpunkt in Wladiwostok und Anschluss an die Häfen Nachodka und Wostotschnyj. Ihr Westabschnitt ist streckenweise elektrifiziert.
 
Mit der BAM wurde eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Erschließung großer Rohstoffvorkommen, besonders an Kohle, Kupfer- (Udokan) u. a. Erzen, Holz, Asbest, Phosphoriten und Apatit geschaffen. Daneben hat die BAM auch eine hohe strategische Bedeutung.

Universal-Lexikon. 2012.