Bosanquet
['bəʊznkɪt], Bernard, britischer Philosoph, * Rock Hall 14. 6. 1848, ✝ London 8. 2. 1923; lehrte an der Universität in Oxford, 1903-08 Professor der Moralphilosophie in Saint Andrews. Neben T. H. Green und F. H. Bradley war Bosanquet der wichtigste Vertreter des Neuhegelianismus in England, aber stärker als jene an Hegel orientiert. In seiner Logik deutete er Erkenntnis als ideale Konstruktion der Realität nach den Gesetzen eines Systems als eine Totalität, aus der Tatsachen in ihrer Verknüpfung erfasst werden könnten. In seiner Staatsphilosophie betrachtete Bosanquet die Beziehung zwischen Individuum und Staat als die zwischen Mikro- und Makrokosmos. Einflussreich waren Bosanquets Schriften zur Ästhetik (beginnend mit seiner Übersetzung der Einleitung von Hegels »Vorlesungen über die Ästhetik« ins Englische, 1886), zur Ethik und Metaphysik.
Werke: Knowledge and reality. A criticism of Mr. F. H. Bradley's »Principles of logic« (1885); Logic or the morphology of knowledge, 2 Bände (1888); A history of aesthetic (1892); The philosophical theory of the state (1899); The principle of individuality and value. The Gifford Lectures for 1911, delivered in Edinburgh University (1912); The value and destiny of the individual. The Gifford Lectures for 1912 (1913).
Universal-Lexikon. 2012.