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Edin|burgh ['ɛdɪnbərə ]:
Hauptstadt von Schottland.
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I Edinburgh
[englisch 'edɪnbərə], britischer Herzogstitel (Duke of Edinburgh), 1866 Prinz Alfred, dem 2. Sohn Königin Viktorias, und 1947 Philip Mountbatten, seit 1957 Prinz Philip, dem Gemahl Königin Elisabeths II., verliehen.
Edinburgh
[englisch 'edɪnbərə], Hauptstadt Schottlands sowie der Lothian Region, in landschaftlich schöner Lage am Firth of Forth der schottischen Ostküste, 401 900 Einwohner; politischer und kultureller Mittelpunkt Schottlands, Sitz der Church of Scotland (presbyterianische Kirche), katholischer Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1583), TU (Heriot-Watt University), Fachhochschulen, Königliche Schott. Akademie u. a. wissenschaftliche Einrichtungen, Bibliotheken, Nationalmuseen von Schottland (u. a. Royal Museum of Scotland, National Gallery of Scotland, Dean Gallery); botanischer und zoologischer Garten. Seit 1947 findet das internationale Sommerfestival für Theater, Ballett, Musik, Film und Kunstausstellungen statt.
Edinburgh ist ein Banken-, Versicherungs- und Geschäftszentrum, seit 1960 hat es sich zu einem wichtigen internationalen Finanzzentrum entwickelt. Edinburgh besitzt einen Hochseehafen (Leith) und einen internationalen Flughafen, ist Sitz vieler Verlage und Touristenzentrum. Die Industrie tritt hinter Dienstleistungs- und Verwaltungsfunktionen zurück; sie umfasst v. a. die Herstellung von Nahrungsmitteln, Tabak- und Papierwaren, Elektronikindustrie, Druckereien, Brauereien und Whiskybrennereien.
Das mittelalterliche Stadtbild der Altstadt wird von der Burg aus dem späten 11. Jahrhundert bestimmt, die ihr heutiges Aussehen im 16. Jahrhundert erhielt. Die auf einen normannischen Bau zurückgehende Kathedrale Saint Giles wurde im 14. und 15. Jahrhundert als spätgotische Basilika mit Fächergewölben erneuert; ihr Turm (1495 vollendet) trägt einen offenen Helm. Neben Holyrood Abbey (erhalten ist nur die prächtige Westfassade, 12./13. Jahrhundert) wurde um 1500 Holyrood Palace als Gästehaus errichtet (1671-79 wieder aufgebaut und königliche Residenz). Die georgianische Neustadt wird durch planmäßige Straßenanlagen und Häuser im klassizistischen Stil geprägt. Unter den Kirchenbauten sind Saint Andrew's (1785), ein querovaler Saal mit Säulenportikus und später aufgesetztem Turm, sowie Saint John's (1816), eine neugotische Basilika mit Fächergewölben, zu nennen, unter den öffentlichen Gebäuden Royal Exchange (1753-60), Register House (1774) und die Universität (1789, von J. und R. Adam). Technische Denkmäler sind die Eisenkonstruktionen der Dean Bridge (1829-31, von T. Telford), die Waverley Station (1864), die Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth (1882-90) sowie die gläsernen Gewächshäuser des botanischen Gartens (von 1834, 1858 und 1965). B. Spence u. a. schufen 1967 das Mortonhall Crematorium, außerdem 1976 den Verwaltungsbau der Scottish Widows Fund and Life Assurance. In den 80er- und 90er-Jahren sind zahlreiche Projekte verwirklicht beziehungsweise begonnen worden; so entstand u. a. das neue Hauptquartier des Schottland-Ministeriums in postmodernen Formen, das »Festival-Theatre« wurde restauriert und umgebaut (1994 eröffnet), Terry Farrell entwarf das Edinburgh International Conference Centre (1995 eröffnet); der Neubau für das Museum of Scotland (Entwurf: Gordon Benson, Alan Forsyth) wurde 1998 eröffnet. Den Meisterplan für die neue Bürostadt westlich der City erstellte der amerikanische Architekt R. Meier. - Die Stadt als architektonisches Nebeneinander von Mittelalter und Klassizismus wurde 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Der vulkanische Felsen des Castle Rock, auf dem im späten 11. Jahrhundert die heutige Burg erbaut wurde, war wohl schon in der Bronze- und frühen Eisenzeit befestigt, in historischer Zeit mindestens seit dem 6. Jahrhundert (der gälische Name Din Eidyn bedeutet »die Befestigung von Eidyn«, wobei Eidyn das Gebiet um Edinburgh bezeichnete). Die Römer, die etwa 80-350 n. Chr. Südschottland besetzt hielten, errichteten in der Nähe des späteren Seehafens Leith (1920 in Edinburgh eingemeindet) militärische Stützpunkte. Im 7. Jahrhundert wurde der Burgberg von Angeln aus Northumbria eingenommen und »Edin burh« genannt, um 950 von den Schotten erobert. Seit dem späten 11. Jahrhundert ist Edinburgh als königliches Herrschaftszentrum belegt; 1329 erhielt es von König Robert (I.) Bruce Stadtrecht. Unter Jakob III. (1460-88) wurde es offiziell zur Hauptstadt Schottlands erhoben. Östlich der mittelalterlichen Siedlung wurde 1128 die Augustinerabtei Holyrood gegründet, um die mit Canongate eine eigene städtische Siedlung entstand, die langsam mit Edinburgh zusammenwuchs (1856 in Edinburgh eingemeindet). Nach der Verlegung des Hofs nach London (1603, Personalunion zwischen England und Schottland) und der Auflösung des schottischen Parlaments (1707, Vereinigung beider Länder) verlor Edinburgh an politischer Bedeutung, wurde aber 1633 Bischofssitz. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand nördlich des Burgbergs die Neustadt, in die danach ein Großteil der Bürger aus der Altstadt abwanderte.
A. J. Youngson: The making of classical E. 1750-1840 (Edinburgh 1966);
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Edin|burgh ['ɛdɪnbərə]: engl. Name von ↑Edinburg.
Universal-Lexikon. 2012.