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Burgunderkriege
Burgụnderkriege,
 
Bezeichnung für die Feldzüge von 1476/77, in deren Verlauf die schweizerische Eidgenossenschaft bei Grandson (2. 3. 1476, Murten (22. 6. 1476 und Nancy (im Bund mit Herzog René II. von Lothringen, 5. 1. 1477) über den burgundischen Herzog Karl den Kühnen siegte, der bei der Belagerung von Nancy fiel. Danach entbrannte zwischen Habsburg und Frankreich der Kampf um das burgundische Erbe (Burgund, Herzogtum Burgund). Ursache der Burgunderkriege war einerseits die expansiv auf das Elsass gerichtete Politik der Eidgenossen, gegen die sich Herzog Sigismund von Tirol die militärische Hilfe des burgundischen Herzogs sichern wollte, indem er ihm die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein verpfändete, zum anderen erstrebte Karl der Kühne den Besitz von Elsass und Lothringen als territoriale Verbindung zwischen seinen burgundischen und niederländisch-luxemburgischen Besitzungen. König Ludwig XI. von Frankreich, dem ebenso wie dem Kaiser an einer Schwächung beider Parteien gelegen war, stellte nach vermittelter Aussöhnung zwischen Habsburg und den Eidgenossen (Ewige Richtung) diese in den Dienst seiner Politik gegen Karl den Kühnen. (Schweiz, Geschichte)
 
Literatur:
 
F. Deuchler: Die Burgunderbeute. Inventar der Beutestücke aus den Schlachten von Grandson, Murten u. Nancy 1476/77 (Bern 1963);
 N. Stein: B. u. die Eidgenossenschaft zur Zeit Karls des Kühnen (1979).

Universal-Lexikon. 2012.