Corẹlli,
1) Arcangelo, italienischer Komponist und Violinist, * Fusignano (bei Ravenna) 17. 2. 1653, ✝ Rom 8. 1. 1713; war Violinschüler von G. Benvenuti und L. Brugnoli in Bologna, kam Anfang der 1670er-Jahre nach Rom, stand Ende der 1670er-Jahre wahrscheinlich im Dienst der Königin Christine von Schweden, später der Kardinäle B. Pamfili (1684-90) und P. Ottoboni (1690-1713; auch Verwalter von dessen Musiksammlung); als Violinist wegen seines ausdrucksvollen, kantablen Spiels gerühmt (Schüler u. a. F. S. Geminiani, P. A. Locatelli, J.-B. Anet). Als einer der Schöpfer des Concerto grosso hatte er nachhaltigen Einfluss auf die europäische Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Werke: 48 Triosonaten, je 12 Opus 1 (1681), Opus 2 (1685), Opus 3 (1689), Opus 4 (1694); 12 Violinsonaten Opus 5 (1700; Nummer 12 Variationen über die »Follia«); 12 Concerti grossi Opus 6 (1714; Nummer 8 das »Weihnachtskonzert«).
Ausgabe: Historisch-kritische Gesamtausgabe, herausgegeben von H. Oesch, auf 6 Bände berechnet (1976 ff.).
M. Pincherle: C. et son temps (Neuausg. Paris 1954);
H.-J. Marx: Die Überlieferung der Werke A. C.s (1980).
2) Franco, italienischer Sänger (Tenor), * Ancona 8. 4. 1921; debütierte 1951 in Spoleto und sang 1954 erstmals an der Mailänder Scala, 1961 an der Metropolitan Opera in New York und 1962 bei den Salzburger Festspielen. Er war besonders als Verdi- und Puccini-Sänger sowie als Interpret französischer Opernpartien und in Verismo-Rollen bekannt.
Universal-Lexikon. 2012.