Akademik

Cram
Cram
 
[kræm], Donald James, amerikanischer Chemiker, * Chester (Vermont) 22. 4. 1919, ✝Palm Desert (Calif.) 17. 6. 2001; seit 1950 Professor an der University of California in Los Angeles. Seine Forschungen betrafen v. a. die zu Beginn der 60er-Jahre von C. J. Pedersen mit der Entdeckung der Kronenäther begründete »Wirt-Gast-Chemie«, die heute praktisch alle Bereiche der Chemie berührt und bis in die Pharmazie und Medizin reicht. Cram und J.-M. Lehn synthetisierten eine Vielzahl dieser neuartigen kronen-, käfig- oder kugelartigen zyklischen Verbindungen, deren Moleküle in ihrem Hohlraum ein »Gastteilchen« (v. a. Kationen, aber auch Anionen und neutrale Moleküle) aufnehmen und unterschiedliche Komplexe bilden; sie konnten mit ihnen z. B. verunreinigte Stoffe von Schwermetallionen befreien und wichtige biochemische Prozesse nachahmen. Insbesondere untersuchten sie auch, welche Bedingungen die Hohlräume dieser Moleküle erfüllen müssen, um eine ähnliche Selektivität ihrer Bindungsstellen zu besitzen, wie sie an komplizierten biochemischen Systemen (z. B. bei der Bindung von Enzymen an Rezeptoren oder bei Transportvorgängen durch Membranen in Ionenkanälen) festgestellt wurde. 1987 erhielt Cram mit Lehn und Pedersen den Nobelpreis für Chemie.
 
Werke: Organic chemistry (1959, mit G. S. Hammond; deutsche Teilausgabe unter dem Titel Die Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie); Fundamentals of carbanion chemistry (1965); Elements of organic chemistry (1967, mit J. H. Richards und G. S. Hammond); The essence of organic chemistry (1978, mit J. M. Cram).

Universal-Lexikon. 2012.