Akademik

Cuxhaven
Cuxhaven,
 
1) Kreisstadt in Niedersachsen, am linken Ufer der Elbmündung, 56 800 Einwohner; Wasser- und Schifffahrtsamt, Seefahrtschule, Lotsenstation, Forschungseinrichtungen für Fischerei; Museen, Theater. Cuxhaven ist der zweitgrößte Fischereihafen in Deutschland (nach Bremerhaven) mit Fischverarbeitungsindustrie, daneben Hafenplatz für Übersee- und Fährverkehr (Landungsbrücken »Steubenhöft« und »Alte Liebe«); 1982 Ausbau eines modernen Seehafens mit Industriereserveflächen am seeschiffstiefen Fahrwasser. Seit 1964 staatlich anerkanntes Seebad mit vom Hafen getrennten Stränden (Cuxhaven-Duhnen, Cuxhaven-Döse, Cuxhaven-Sahlenburg).
 
Stadtbild:
 
Der Leuchtturm an der »Alten Liebe« wurde 1802/03 erbaut (äußere Backsteinhaut 1934 erneuert); Bürgerhäuser (erste Hälfte 19. Jahrhundert) aus Fachwerk und Backstein. In Cuxhaven-Lüdingworth die aus Feldsteinen erbaute evangelische Kirche (ehemalige Sankt Jacobus; um 1200, Fenster und Portale um 1500 verändert; 1608/09 erneuert). Im Ortsteil Altenbruch evangelische Nikolaikirche (um 1200, Chorneubau 1727 und 1728) mit außergewöhnlich reicher Ausstattung (vorwiegend 17./18. Jahrhundert), evangelisch-lutherische Beichtkammer (1706); südlich der Doppelturmfront frei stehender Glockenturm (1642); Rathaus (ehemalige Villa Gehben, 1907/08 erbaut; mit aufwendiger Jugendstilausstattung).
 
Geschichte:
 
Cuxhaven entstand als Fischer- und Lotsensiedlung an dem 1570 zuerst erwähnten »Kuckeshaven« (Kooghafen), der Mündung des Ritzebütteler Schleusenpriels in die Elbe. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Seebad. 1872 wurde Ritzebüttel mit Cuxhaven vereinigt, 1905 das Nordseebad Döse eingemeindet. 1907 erhob Hamburg Cuxhaven zur Stadt. 1937 kam es an die preußische Provinz Hannover. Der Fischereihafen wurde 1890-92 gebaut, 1912-14 der Amerikahafen. Schwerpunkt des Seebades ist das 1935 eingemeindete Duhnen.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Lüneburg, Niedersachsen, 2 073 km2, 203 800 Einwohner; umfasst den Elb-Weser-Winkel (Geest- und Moorgebiet und Seemarschen) außer Bremerhaven (bremische Enklave). Wirtschaftlich ist der Kreis stark von der Landwirtschaft bestimmt (Grünland, Futteranbau, Milchviehhaltung, Rindermast); ein besonderes Problem stellt die Übernässung der niedrigen Gebiete in Marsch und Sietland dar. Die Hafenstädte sind Pendlerzielorte. Seebädertourismus bestimmt das Küstengebiet zwischen Bremerhaven und Cuxhaven (Land Wursten). 1985 wurden im Westen bei Dorum Schwermineralvorkommen (Ilmenit, Rutil, Zirkon) entdeckt.
 

Universal-Lexikon. 2012.