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Éluard
Éluard
 
[ely'aːr], Paul, eigentlich Eugène Grindel [grɛ̃'dɛl], französischer Schriftsteller, * Saint-Denis (bei Paris) 14. 12. 1895, ✝ Clarenton-le-Pont (bei Paris) 18. 11. 1952; ursprünglich Dadaist, gehörte nach dem Ersten Weltkrieg der surrealistischen Bewegung um A. Breton an, auch zum Kreis um Picasso, Max Ernst, Man Ray. Zu Beginn der 30er-Jahre schloss sich Éluard der politischen Linken an, engagierte sich für die Spanische Republik, war unter der deutschen Besatzung Mitglied der Résistance und seit 1942 der französischen KP. Éluards Verbindung zum Surrealismus spiegelt sich in der alogischen Struktur seiner Lyrik, in der Betonung des Unbewussten, Traumhaften und Imaginären, in Simultaneität und sprachliche Demontage, die Ungleichartiges poetisch miteinander verbinden. Seine von ursprünglicher Inspiration und Sensibilität gekennzeichneten Liebesgedichte sind erfüllt von der Hoffnung auf eine bessere Welt (»La rose publique«, 1934, deutsch »Die öffentliche Rose«). Nach dem Bruch mit den Surrealisten (1938) politisierte sich seine Dichtung (»Cours naturel«, 1938, mit »La victoire de Guernica«, deutsch »Der Sieg von Guernica«). Die Sammlung »Poésie et vérité« (1942, deutsch »Dichtung und Wahrheit«), auch in der besetzten Zone weit verbreitet, wurde zum Symbol des geistigen Widerstands.
 
Weitere Werke: Lyrik: Le devoir de l'inquiétude (1917); Mourir de ne pas mourir (1924); Capitale de la douleur (1926; deutsch Hauptstadt der Schmerzen); L'amour, la poésie (1929); La vie immédiate (1932); Au rendez-vous allemand (1944); Poésie ininterrompue, 2 Bände (1946-53); Poèmes politiques (1948).
 
Lettres à Gala 1924—1948 (1984; deutsch Liebesbriefe an Gala).
 
Ausgaben: Œuvres complètes, herausgegeben von L. Scheler und M. Dumas, 2 Bände (Neuauflage 1979); Choix de poèmes, herausgegeben von J. Hübner, übersetzt von F. Hagen (1963, zweisprachige Ausgabe).
 
Literatur:
 
P. É., bearb. v. L. Parrot (Neuausg. ebd. 1951);
 R. Jean: É. (Neuausg. ebd. 1974);
 L. Decaunes: P. É., l'amour, la révolte, le rêve (Paris 1982);
 J.-Ch. Gateau: P. É. oder Der sehende Bruder (a. d. Frz., 1994).

Universal-Lexikon. 2012.