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Inspiration
Eingebung; Flause; Impuls; Erleuchtung; Einfall; Gedanke; Intuition; Anwandlung; Anregung; Grille; (plötzliche) Erkenntnis; Idee

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In|spi|ra|tion [ɪnspira'ts̮i̯o:n], die; -, -en:
plötzlich auftauchender Gedanke, der jmdn. (zu etwas) inspiriert:
der Dichter lebt von der Inspiration.
Syn.: Einfall, Eingebung, Geistesblitz (ugs.), Idee, Intuition.

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In|spi|ra|ti|on 〈f. 20
1. 〈allg.〉
1.1 Anregung
1.2 Einfall, Eingebung, Idee
2. 〈Rel.〉 Erleuchtung
3. 〈Med.〉 Einatmung; Ggs Exspiration
[<lat. inspiratio „das Einhauchen, Einatmen, Eingebung“]
Die Buchstabenfolge in|sp... kann in Fremdwörtern auch ins|p... getrennt werden.

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In|s|pi|ra|ti|on, die; -, -en [lat. inspiratio, eigtl. = Einhauchung]:
1. (bildungsspr.) schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jmdn., bes. bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung:
künstlerische, dichterische, musikalische -en;
die I. eines Erfinders, eines Dichters;
der Pianist spielt technisch perfekt, aber ohne jede I.
2. <o. Pl.> (bes. Med.) das Einatmen.

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Inspiration
 
[lateinisch, zu inspirare, eigentlich »(hin)einhauchen«] die, -/-en,  
 1) Ästhetik: Der Begriff der Inspiration spielt als »göttliche Begeisterung« (Enthusiasmus), Eingebung eine Rolle in der Ästhetik. Kennzeichnend ist, dass Inspiration sich vom distanzierenden rationalen Denken unterscheidet und ihre Inhalte nicht durch bewusste Produktion entstehen. Sie gilt als besondere Gabe des Dichters und des Genies und wurde vielfach als Voraussetzung für die Schaffung künstlerischer Werke angesehen. So begründete bei Hesiod die Eingebung durch die Musen den Wahrheitsanspruch seiner Dichtung. Zu neuer Bedeutung kam »Inspiration« in der an die Antike anknüpfenden Renaissance und u. a. bei Goethe.
 
 2) Physiologie: Einatmung, Phase der Atmung, in der zentralnervös gesteuerte Kontraktionen der Atemmuskeln eine Volumenvergrößerung des Brustraums und der dadurch in der Lunge auftretende Unterdruck das Einsaugen der Atemluft verursachen.
 
 3) Psychologie: plötzliche Eingebung; z. B. spontanes Auftreten von schöpferischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Einfällen, die nach intensiver Beschäftigung mit einem Thema und bei ausgeprägter persönlicher Vorstellungsfähigkeit auftreten können.
 
 4) Religionswissenschaft und Theologie: eine Form der Offenbarung Gottes, des göttlichen Geistes oder eines heiligen Wissens »im Menschen« (göttliche Eingebung), die unabhängig von seinem Willen geschieht und in den Religionen als seine Inbesitznahme durch Gott, die Götter beziehungsweise die als göttlich angesehenen Mächte (in der christlichen Theologie durch den Heiligen Geist) beschrieben wird. In verschiedenen Religionen gelten auch die heiligen Schriften als inspiriert: heilige Seher hätten sie geschaut (Veda), Gott habe sie übermittelt (Koran) oder ihre Verfasser zur Abfassung veranlasst. In letzterem Sinn geht die christliche Theologie von einer Inspiration der biblischen Schriften aus, wobei theologiegeschichtlich zwischen der Verbalinspiration (göttliche Eingebung Wort für Wort; v. a. in der protestantischen Orthodoxie des 17. Jahrhunderts behauptet), der Realinspiration (Eingebung nur des Inhalts) und der Personalinspiration (nur Anregung des Autors) unterschieden wird. Heute gilt für die überwiegende Mehrheit der christlichen Theologen die Auffassung der inhaltlichen Inspiration der Bibel.
 

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In|spi|ra|ti|on, die; -, -en [lat. inspiratio, eigtl. = Einhauchung]: 1. (bildungsspr.) schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jmdn., bes. bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung: künstlerische, musikalische -en; die I. eines Erfinders, eines Dichters; in einem Augenblicke beinahe dichterischer I. (Musil, Törleß 146); weil die größere Mitgliederzahl ein größeres Reservoir an Ideen u. I. bedeutet (Wohngruppe 116); Die Vereinigten Staaten sind wie ein großes Unternehmen verwaltet worden, kommerziell und effizient, aber ohne I. (ohne schöpferischen Schwung, ohne Genialität; Dönhoff, Ära 189). 2. <o. Pl.> (bes. Med.) Einatmung; das Einsaugen der Atemluft: Die I. birgt alle Schwierigkeiten zum Blasen eines Instrumentes in sich, erst recht die dazugehörende Technik des Atmens (Orchester 7/8, 1984, 622).

Universal-Lexikon. 2012.