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Endosymbiontenhypothese
Endosymbiọntenhypothese,
 
Endozytobiọntenhypothese, Erklärungsmodell für die Entstehung der eukaryontischen Zelle, die u. a. durch den Besitz von Zellorganellen charakterisiert ist. Die Endosymbiontenhypothese geht davon aus, dass die eukaryontischen Zelle das Produkt eines symbiontischen Zusammenschlusses darstellt. Gärende zellwandfreie Bakterien sollen im Laufe der Evolution symbiontisch Blaualgen und aerobe Bakterien aufgenommen haben, die dann zu Chloroplasten und Mitochondrien wurden. Hauptargumente für diese weitgehend anerkannte Hypothese sind das Vorhandensein von DNA und eines vollständigen Proteinsyntheseapparates in diesen Organellen, der in Aufbau und Empfindlichkeit gegenüber Hemmstoffen dem rezenter Bakterien ähnlicher ist als dem des Zytoplasmas der »Wirtszelle«; die genannten Organellen sind zur eigenständigen Vermehrung (Autoreduplikation) innerhalb der Euzyte fähig. Im Laufe der Evolution wurde ein großer Teil des genetischen Materials der Symbionten auf den Zellkern der Wirtszelle übertragen, die hierdurch kodierten Eiweiße werden im Zytoplasma synthetisiert und dann in das Organell transportiert, die entsprechenden Gene im Organell wurden unter Umständen zu Pseudogenen. Manche Mikroorganismen repräsentieren moderne Beispiele für den Übergang zwischen Endozytosymbiose und Organellbildung. Neben Chloroplasten und Mitochondrien wird auch für Zentriolen ein endosymbiontischer Ursprung diskutiert. Der Endosymbiontenhypothese steht die Sukzessivhypothese entgegen.
 
Literatur:
 
L. Margulis: Symbiosis in cell evolution. Life and its environment on the early earth (San Francisco, Calif., 1981).

Universal-Lexikon. 2012.