Erdbau,
Tiefbau: Technologie des Bauens mit Erdstoffen, die im Dammbau, bei der Herstellung von Baugruben und Verkehrswegen, bei Aufschüttungen und desgleichen Anwendung findet, ferner bei der Gründung von Bauwerken und der Sicherung von Erdbauwerken (z. B. Böschungsflächen) gegen atmosphärische Einflüsse. Wichtigste Teilgebiete des Erdbaus sind das Lösen und Gewinnen, das Fördern und Transportieren sowie der Einbau des Erdstoffes. Nach dem Zustand beim Lösen werden Böden und Fels in sieben Klassen unterteilt: in Oberboden, fließende Bodenarten, leicht, mittel oder schwer lösbare Bodenarten sowie in leicht oder schwer lösbaren Fels. Zum Lösen und Gewinnen des Erdstoffes werden unter Wasser Nassbagger, im Trockenen Löffel-, Greif-, Schlepplöffel-, Eimerketten- oder Flachbagger eingesetzt. Das Fördern kann bei kleinen Weiten durch Planierraupen oder Erdhobel, ansonsten im gleislosen Betrieb durch Schürfkübelwagen und Kippfahrzeuge erfolgen. Der Einbau erfordert häufig detaillierte Pläne. Der Erdstoff muss bei kontrollierten Schüttungen lagenweise aufgefüllt und dann verdichtet werden. Die Schütthöhe der einzelnen Lagen wird je nach dem gewählten Verdichtungsgerät und der Anzahl der Verdichtungsübergänge in einem Probefeld bestimmt. Sie liegt üblicherweise zwischen 20 und 60 cm. Rollige Böden (z. B. Kies, Sand) lassen sich durch dynamisch wirkende, bindige Böden durch vorwiegend statisch wirkende Geräte verdichten. Als Bezugswert für die erreichte Dichte des Erdstoffes dient die Proctor-Dichte. Spielt die Zusammendrückung der Aufschüttung eine Rolle, z. B. im Verkehrswegebau, so ist durch Plattendruckversuche ein Mindestwert für den Verformungsmodul des Bodens nachzuweisen. Die Tragfähigkeit oder Verdichtbarkeit von Böden lässt sich durch Verfahren der Bodenverbesserung erhöhen.
G. Kühn: Der maschinelle E. (1984);
Universal-Lexikon. 2012.