Feyerabend,
1) Paul Karl, österreichischer Wissenschaftstheoretiker, * Wien 13. 1. 1924, ✝ Genf 11. 2. 1994; ab 1962 Professor in Berkeley (Kalifornien), seit 1979 Professor für Philosophie der Wissenschaften an der ETH Zürich. Feyerabend hat sich in seiner späteren Philosophie von der strengen Theorie des kritischen Rationalismus K. Poppers distanziert und eine »anarchistische Erkenntnistheorie« entwickelt (»Against method«, 1975; deutsche Neufassung unter dem Titel »Wider den Methodenzwang. Skizze einer anarchistischen Erkenntnistheorie«). Diese lehnt alle rationalen Methodologien als bindende Regelsysteme ab und sieht Kreativität und Spontaneität als Voraussetzungen für den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt an.
Weitere Werke: Science in a free society (1978; deutsch Erkenntnis für freie Menschen); Philosophical papers, 2 Bände (1980); Wissenschaft als Kunst (1984).
Ausgaben: Ausgewählte Schriften, 2 Bände (1978-81); Die Torheit der Philosophen. Dialoge über die Erkenntnis, übersetzt von H. Thies (1995); Paul Feyerabend, Hans Albert: Briefwechsel, herausgegeben von W. Baum (1997); Widerstreit und Harmonie. Trentiner Vorlesungen, herausgegeben von P. Engelmann aus dem Englischen, Wien 1998).
E. Döring: P. K. F. zur Einf. (1998).
Universal-Lexikon. 2012.