Akademik

übertreiben
übersteigern; übereifern; mit Kanonen auf Spatzen schießen (umgangssprachlich); das Kind mit dem Bade ausschütten (umgangssprachlich); zu weit gehen (umgangssprachlich); über das Ziel hinausschießen (umgangssprachlich); exorbitieren; mehr tun, als richtig ist; überziehen

* * *

über|treiben [y:bɐ'trai̮bn̩], übertrieb, übertrieben <tr.; hat:
1. größer, wichtiger oder schlimmer darstellen, als die betreffende Sache wirklich ist /Ggs. untertreiben/: die Zahl der Verletzten wurde absichtlich übertrieben; die Gefahr wurde stark übertrieben; <auch itr.> er übertrieb maßlos, furchtbar; sie muss immer übertreiben.
Syn.: allzu dick auftragen (ugs. abwertend), aufbauschen, aus einer Mücke einen Elefanten machen, dick auftragen (ugs. abwertend), hochspielen, prahlen mit, 2 überziehen, viel Aufheben[s] machen.
2. etwas (an sich Positives, Vernünftiges o. Ä.) zu weit treiben, in übersteigertem Maße tun:
die Sparsamkeit/es mit der Sparsamkeit übertreiben; man kann alles übertreiben; übertreib es nicht mit dem Training!

* * *

über|trei|ben 〈V. tr. 262; hat〉 Ggs untertreiben
1. zu oft od. zu nachdrücklich tun
2. besser od. schlechter darstellen, als es ist
● ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte ...; du übertreibst seine Schwächen, Vorzüge; du darfst das Schwimmen, Reiten nicht \übertreiben; das ist (stark) übertrieben; →a. übertrieben

* * *

über|trei|ben <st. V.; hat [mhd. übertrīben = zu weit treiben]:
a) in aufbauschender Weise darstellen:
er muss immer furchtbar, maßlos ü.;
ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass er zu den größten Poeten seiner Zeit gehörte;
b) (etw. an sich Positives, Vernünftiges o. Ä.) zu weit treiben, in übersteigertem Maße tun:
seine Ansprüche, die Sauberkeit, die Sparsamkeit ü.;
übertreib es nicht mit dem Training!;
R man kann alles ü.

* * *

über|trei|ben <st. V.; hat [mhd. übertrīben = zu weit treiben]: a) in aufbauschender Weise darstellen: furchtbar, maßlos ü.; er muss immer ü.; ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ...; das ist übertrieben (das ist eine Übertreibung 2 a); Es ist alles gar nicht so schlimm da. Wird viel übertrieben (Remarque, Triomphe 230); Aber das Gerücht übertrieb (Frisch, Stiller 359); Die Zahlen sind später ohne Maß übertrieben worden (Th. Mann, Tod u. a. Erzählungen 199); Gewiss übertrieb er die Gefahr (Schaper, Kirche 188); b) etw. (an sich Positives, Vernünftiges o. Ä.) zu weit treiben, in übersteigertem Maße tun: seine Ansprüche, die Sauberkeit, die Sparsamkeit ü.; übertreib es nicht mit dem Training!; Doch wäre es auch unrichtig, wollte man diese Unabhängigkeit ü. (Freud, Unbehagen 171); der Wein, mit dem wir es abends übertreiben (Wohmann, Absicht 209); <oft im 2. Part.:> übertriebene Höflichkeit, Genauigkeit, Pünktlichkeit; solche aufwendigen Geschenke [zu machen] finde ich [etwas, reichlich] übertrieben; Einen »Othello« würde man in Hellas wie in Rom für schauderhaft übertrieben gehalten haben (Thieß, Reich 364); übertrieben misstrauisch, vorsichtig sein; Ein vierschrötiger, übertrieben (allzu) glitzernd gekleideter ... Matador (Th. Mann, Krull 436); R man kann alles ü.

Universal-Lexikon. 2012.