Francesca da Rimini
[fran'tʃeska-], italienischer Adelige, ✝ um 1284; Tochter des Stadtherrn (Signore) von Ravenna, Guido da Polenta; um 1275 aus politischen Gründen mit Gianciotto Malatesta, Signore von Rimini (✝ 1304), vermählt. Als Gianciotto den Ehebruch Francescas mit seinem jüngeren Bruder Paolo entdeckte, ermordete er beide. - Der durch Dantes Behandlung in der »Divina Commedia« (Inferno V) bekannt gewordene Stoff wurde im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen und fand zahlreiche Gestaltungen in Dramen (S. Pellico, 1815; P. Heyse, 1850; G. D'Annunzio, 1901; F. M. Crawford, 1902), Gedichten (J. Keats, 1819) und Erzählungen (Isolde Kurz, »Die Nacht im Teppichsaal«, 1933). Opern von H. Goetz (nach J. V. Widmann), Uraufführung 30. 9. 1877 in Mannheim, und von S. W. Rachmaninow (Text von M. I. Tschaikowskij nach Dantes »Divina Commedia«), Uraufführung 24. 1. 1906 in Moskau. Bildliche Darstellungen von J. A. D. Ingres, A. Feuerbach u. a.
Universal-Lexikon. 2012.